
Kleine Online-Händler rüsten sich zu wenig gegen das Risiko von Zahlungsausfällen, wie eine aktuelle ECC-Studie zeigt. In einer anonymen Online-Umfrage haben die Forscher 619 Mitarbeiter von Unternehmen und Selbstständige, die Ihre Produkte im Internet vertreiben, befragt.
Vor allem kleinere Unternehmen schöpfen ihre Maßnahmen oft nicht voll aus und haben deshalb häufig mit hohen Zahlungsausfällen zu kämpfen. Das zeigt die Studie "Der Internetzahlungsverkehr aus Sicht der Händler" der Forschungs- und Beratungsinitiative ECC-Handel.
Auffällig sei, dass besonders "die kleineren Unternehmen häufiger mit falschen Adressangaben, der Nicht-Annahme der Ware bei Zahlung per Nachnahme oder mit nicht bezahlten Rechnungen trotz korrekter Lieferung konfrontiert sind", stellen die Forscher fest. Demnach gab etwa ein Viertel der kleineren Unternehmen an, Zahlungsausfälle zwischen einem und fünf Prozent zu verzeichnen. Manche Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern hätten sogar mit existenzbedrohenden Zahlungsausfällen von bis zu zwanzig Prozent zu kämpfen.
Der Studie zufolge greifen große Unternehmen wesentlich häufiger auf Instrumente zum Risikomanagement zurück, als die kleinen und mittleren Online-Händler. Die Analyse zeige, dass kleinen Unternehmen offenbar häufig die zeitlichen und personellen Ressourcen für ein wirksames Risikomanagement fehlen. Dabei seien einige nützliche Instrumente leicht zu implementieren: "Beispielsweise Betragslimits bei Neukundenbestellungen oder Adressprüfungen stellen für Händler keine großen Hürden dar und können Zahlungsausfälle deutlich minimieren", sagt Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.