
Der Onlinehandel ist der Wachstumsbringer Nummer eins bei der Otto Group - das hat die Bilanz des Geschäftsjahres 2012/2013 bewiesen. Deshalb wird der Konzern seine Internetaktivitäten stärken und in den kommenden beiden Jahren 300 Millionen Euro ins E-Commerce-Geschäft stecken.
Die Otto Group hat im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 28. Februar 2013 geendet hat, weltweit 5,7 Milliarden Euro im Onlinehandel umgesetzt - das ist ein Plus von rund 400 Millionen Euro beziehungsweise 7,5 Prozent. Der Anteil des E-Commerce am Umsatz des Segments Multichannel-Einzelhandel beträgt insgesamt 57 Prozent; in Deutschland liegt die Umsatz-Quote schon bei gut 62 Prozent, hier wurden 3,7 Milliarden Euro online umgesetzt.
Bis 2015 werden rund 300 Millionen Euro in die Online-Aktivitäten investiert. Die E-Commerce-Umsätze sollen damit von 5,7 auf 8 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Investitionen fließen dabei sowohl in die Einzelhandelsaktivitäten als auch in neue Geschäftskonzepte in den Segmenten Finanzdienstleistungen und Service. Der weltweite Handel über das Internet findet in der Otto Group mittlerweile auf mehr als 60 E-Commerce-Seiten statt.
Die Otto Group ist zudem mit Investitionen im dreistelligen Millionenbereich einer der größten Inkubatoren im deutschsprachigen Raum und durch die Gründer-Schmieden e.ventures und Project A Ventures an zahleichen Start-ups beteiligt (siehe Grafik).
Insgesamt legte die Otto Group nur ein mäßiges Wachtum hin: So stieg der Umsatz der Gruppe um 1,6 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro, der Gewinn (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) legte allerdings um 50 Prozent auf 388 Millionen Euro zu. Maßgeblich dafür war der Gewinnsprung im Segment Multichannel-Einzelhandel von 59 auf 209 Millionen Euro.
Und so entwickelten sich die einzelnen Bereiche: Der Multichannel-Einzelhandel verbuchte ein nur leichtes Umsatzplus von 0,2 Prozent auf 10,057 Milliarden Euro. Der Umsatz der Finanzdienstleistungen, die durch die EOS-Gruppe geprägt sind, stieg um 11,7 Prozent auf 594 Millionen Euro. Das Segment Service, das im Wesentlichen die Logistik- und Einkaufsgesellschaften des Konzerns im Geschäft mit Kunden außerhalb der Otto Gruppe umfasst, verzeichnete einen Umsatzzuwachs um 10,0 Prozent auf 1,134 Milliarden Euro.
Der Handelskonzern Otto macht Paypal Konkurrenz und bringt sein Bezahlsystem Yapital im Juli 2013 auf den Markt. Das kündigte Nils Winkler, CEO der Payment-Tochter, auf dem Payment-Kongress in Frankfurt an. Yapital positioniert sich als Cross-Channel-Lösung. Herzstück ist das Bezahlen über einen QR-Code, der sowohl am PoS, in Webshops, in stationären Geschäften, auf Plakaten, Preisetiketten oder auch dem TV-Bildschirm abgebildet werden kann. Auch Papierrechnungen sollen über den QR-Code beglichen werden können. Erste Kunden sind unter anderem Sport Scheck, der Versandhändler Baur, die Hotelkette Novum Group, der Online-Marktplatz Rakuten und der Schuhhändler Görtz.