Hat neckermann.de den Kampf ums Überleben gewonnen? Es sieht so aus: In den ersten drei Quartalen 2010 verzeichnete der Versandhändler im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Umsatzwachstum von zehn Prozent in der Gruppe. In Deutschland beträgt das Plus sogar 20 Prozent. Treibende Kraft der Entwicklung ist der Onlinehandel.
Die E-Commerce-Nachfrage konnte mit rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überdurchschnittlich gesteigert werden - eine gute Nachricht, denn schließlich will sich das Unternehmen ganz auf das Internetgeschäft konzentrieren. "neckermann.de ist auf dem Weg, ein echter Onlinehändler zu werden. Unsere aktuelle Geschäftsentwicklung belegt, dass wir mit der konsequenten Ausrichtung auf E-Commerce auf dem richtigen Weg sind“, sagte Henning Koopmann, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO. Bis zum Jahresende soll der Umsatz 860 Millionen Euro überschreiten.
Mittlerweile erwirtschaftet neckermann.de 66 Prozent seines Umsatzes über den Onlineshop. Mit 80 Prozent kommt der Großteil der Neukunden übers Internet. Um dort attrktiver zu sein, will das Unternehmen künftig verstärkt in seine IT investieren.
Der US-Investor Sun Capital Partners hatte sich im Oktober 2010 aus der Arcandor-Insolvenzmasse weitere 49 Prozent an neckermann.de gesichert. Damit gehört der bisherige Multichannel-Versender jetzt zu 100 Prozent dem amerikanischen Unternehmen.
neckermann.de ist in zehn europäischen Ländern aktiv. Neben Deutschland sind dies Belgien, Niederlande, Schweiz, Österreich, Kroatien, Tschechien, Slowakei, Slowenien und die Ukraine. Ab 2011 sollen im internationalen Geschäft vermehrt Synergien genutzt werden. Im kommenden Jahr werden deshalb Maßnahmen zur Vereinheitlichung der E-Commerce-Aktivitäten eingeführt. Zudem wird es zukünftig mehr Kataloge auf internationaler Basis sowie eine zunehmend vereinheitlichte Printproduktion geben.
