Mit Bruttowerbeerlösen von 665 Millionen Euro erzielt die Online-Werbebranche inzwischen mehr Umsatz als die Radiosender (627 Millionen Euro), zeigt die aktuelle Halbjahresstatistik von Nielsen Media.
Die Bruttowerbeerlöse im Internet sind im ersten Halbjahr 2008 um 40,2 Prozent auf 665 Millionen Euro gewachsen. Das zeigt die aktuelle Halbjahresbilanz des Marktforschers Nielsen Media. Zum Vergleich: Die klassischen Medien wie TV, Tageszeitungen und Zeitschriften legten lediglich um 0,9 Prozent auf insgesamt zehn Milliarden Euro zu. Und: Die Radiosender, die im ersten Halbjahr 2008 Bruttowerberlöse von 627 Millionen Euro erzielten, mussten sich erstmals von der Online-Konkurrenz überrunden lassen.
Für das größte Wachstum sorgten die Online-Dienstleister, die ihre Bruttowerbeausgaben um 40 Millionen Euro steigerten, gefolgt von Unternehmenswerbung (plus 39 Millionen Euro) und Finanzdienstleistungen (plus 20 Millionen Euro). Die deutlichste Reduzierung nahmen die Handelsorganisationen vor, die ihre Werbeaufwendungen in diesem Medium um 21 Millionen Euro senkten. Vor allem die Discounter sparten im Web und steigerten dafür ihre Bruttowerbeinvestitionen in den Above-the-line-Medien wieder. Dabei bewarben die Discounter jedoch nicht nur ihre Produkte und Services stärker, sondern auch intensiv ihr Image in der Öffentlichkeit.
Als werbestärkstes Unternehmen im Internet zeichnete sich die Creditplus Bank mit Hauptsitz Stuttgart aus und erhöhte ihre Online-Bruttowerbeinvestitionen um plus 21 Millionen Euro. Im Mittelpunkt der Werbeschaltungen stand dabei das Image des Finanzunternehmens. Mit plus 10 Millionen Euro steigerte die - nach eigenen Angaben - Partnerbörse Nr.1 Deutschlands, Friendscout24, ihre Bruttowerbeaufwendungen am zweitstärksten. Ebenfalls deutliches Wachstum mit einem Plus von jeweils sieben Millionen Euro wurde bei den Unternehmen BWIN und Coca-Cola beobachtet. Ludger Wibbelt, Geschäftsführer der Nielsen Media Research GmbH: "Das Internet ist bislang eher als Informations- und Abverkaufsmedium wahrgenommen worden. Die allgemein gestiegenen Online-Bruttowerbeaufwendungen in der Firmen- und Imagewerbung lassen allerdings den Schluss zu, dass die Werbungtreibenden das Medium nun auch stärker für ihre Image- und Markenbildung entdecken."
Die höchsten Online-Werbeaufwendunge* wurden im ersten Halbjahr 2008 von den Werbungtreibenden für das Super Banner mit einem Anteil von 13,4 Prozent investiert sowie für die Online-Werbeformen Skyscraper (10,4 Prozent), Wallpaper (8,2 Prozent), Rectangle (5,9 Prozent) und Medium Rectangle (5,5 Prozent).