Wenn US-Händler international über das Web verkaufen, präsentieren sie sich ihrer internationalen Kundschaft gegenüber oft wenig serviceorientiert. Nach der US-Kaufhauskette Macy's zeigt jetzt auch Abercrombie & Fitch, wie man Internationalisierung besser nicht verstehen sollte.
Neue Konkurrenz für H&M und Zara in Europa: Der US-Modehersteller Abercrombie & Fitch verkauft seine Produkte künftig auch in Europa - über das Internet. Sämtliche angezeigten Preise seien inklusive Mehrwertsteuer, Zoll und Steuern verspricht der US-Händler über ein Pop-Up auf der Startseite des Shops. Versandkosten sind allerdings nicht inkludiert - und die sind happig: Zehn Euro pro Sendung müssen Fashion-Victims berappen, um sich in Abercrombie & Fitch zu kleiden.
Die Lieferzeit beträgt fünf bis sieben Werktage. Wer die Ware am nächsten Tag schon in Händen haben möchte, hat die Möglichkeit, für 20 Euro den Expressversand zu nutzen. Über "Check out with Paypal" kann die Bestellung mit nur einem Klick abgeschlossen werden. Unkomfortabel ist der Rücksendeprozess. Hier hat Abercrombie & Fitch zwar einen vorfrankierten Rücksendeaufkleber beigelegt. Bei Verwendung werden dem Kunden allerdings neun Euro von der Gutschriftsumme abgezogen.
Ebenfalls nicht sehr kundenfreundlich gedacht ist auch die Verknüpfung von stationärem und Online-Geschäft: So können online bestellte Produkte zwar in stationären Läden zurückgegeben werden, die Gutschrift erfolgt allerdings nur in Form eines Warengutscheins. Für die deutsche Kundschaft dürfte dies erstmals ohnehin weitgehend uninteressant sein. Denn der erste deutsche Abercrombie & Fitch-Laden eröffnet erst Ende November in Düsseldorf. Anders herum ist es auch möglich, stationär gekaufte Produkte online umzutauschen. Hier bekommt der Kunde das gezahlte Geld komplett zurückgebucht.
