
Der deutsche Einzelhandel hat große Erwartungen an die Weihnachtszeit: Mit 80 Milliarden Euro soll ein neuer Umsatzrekord erreicht werden. Neun Prozent sollen davon auf den Online-Handel entfallen. Die Post rechnet allein in der Woche vor Weihnachten mit mehr als 40 Millionen Paketen.
Deutschlands Einzelhändler sind zufrieden mit dem Start des Weihnachtsgeschäfts. Am ersten Adventssamstag waren die Läden in den Innenstädten gut gefüllt, teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) mit. Trotz der europaweiten schlechten Wirtschaftslage rechnet der Verband mit einem Rekordumsatz in den letzten beiden Monaten des Jahres: Erstmals will der Einzelhandel mit seinen rund 400.000 Unternehmen mehr als 80 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft erlösen - das wäre ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Davon profitiert auch der Onlinehandel. Rund 7,4 Milliarden Euro - oder neun Prozent des Umsatzes - sollen auf Shops im Internet entfallen. Auch hier haben sich die Erwartungen bislang erfüllt: Die Zahl der zugestellten Pakete lagen im November um rund 10 Prozent über dem Vorjahr, verriet ein Sprecher des Paketversenders DHL der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Insgesamt rechnet DHL in der Vorweihnachtszeit mit einer Verdopplung des Paketaufkommens. In der Woche vor Weihnachten erwarten die Zusteller der Post mehr als 40 Millionen Pakete.
Eine positive Bilanz des ersten Adventswochenendes zog auch der IT-Branchenverband Bitkom. "Wir können mit dem Start des Weihnachtsgeschäfts zufrieden sein, die Kauflaune der Verbraucher und die Stimmung der Unternehmen ist zum Jahresende gut", teilte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder mit. Der Chef des Handelskonzerns Tengelmann (Kik, Obi, Kaiser's, Tengelmann), Karl-Erivan Haub, sagte der "Wirtschaftswoche": "Wenn nicht neue Hiobsbotschaften die Kauflaune dämpfen, dürfte es ein ordentliches Weihnachtsgeschäft werden." Vor allem beim Onlinehandel rechnet er mit Zuwächsen.
Ganz oben auf den Wunschzetteln stehen laut HDE in diesem Jahr Kaffee- und Espresso-Maschinen, Digitalkameras, Smartphones, Tablet-PCs und Flachbildschirme. Bei Spielzeugen liegen demnach besonders ferngesteuerte Autos und Hubschrauber, Brettspiele, kabellose Autorennbahnen und Modelleisenbahnen im Trend.