
Nach den immensen Verlusten beim Konkurrenten Living Social wartete die E-Commerce-Branche gespannt auf die aktuellen Quartalszahlen des Couponing-Platzhirsches Groupon. Und die zeigen: Bei Groupon schmelzen zwar die Verluste, doch die Wachstumsraten verlangsamen sich und der Weg zur Profitabiltät ist noch lang.
Von wegen Ermüdungserscheinungen im Couponing-Markt: Mehr als 33 Millionen aktive Mitglieder zählte der Couponing-Dienst Groupon im vierten Quartal 2012, das entspricht einem Zuwachs von 275 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Diese Mitglieder kauften Gutscheine im Wert von 1,25 Milliarden US-Dollar, meldet das Unternehmen im Rahmen seiner aktuellen Quartalszahlen. Das entspricht einer Steigerung von 201 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Nach dem Abzug der Händlerprovisionen flossen im Weihnachtsquartal rund 506,5 Millionen US-Dollar Umsatz in die Kassen des Unternehmens - nach 172,2 Millionen im Vorjahresquartal. Das kommt einem Plus von 194,1 Prozent gleich. Davon wurden 188,5 Millionen US-Dollar im Heimatmarkt USA (plus 113,2 Prozent) erzielt, 318 Millionen US-Dollar Umsatz stammen aus dem Ausland (plus 279 Prozent).
Für das Gesamtjahr 2011 meldet Groupon einen Anstieg des Umsatzes um 417,7 Prozent von 312,9 Millionen US-Dollar im Jahr 2010 auf jetzt 1,62 Milliarden US-Dollar. Der Nettoverlust schmolz von 456,3 Millionen US-Dollar auf 350,8 Millionen US-Dollar. Der Wert der gekauften Gutscheine kletterte um 436,7 Prozent von 745,3 Millionen US-Dollar im Jahr 2010 auf jetzt vier Milliarden US-Dollar.
Insgesamt kooperierte Groupon 2011 mit 250.000 lokalen Handelspartnern in 47 Ländern. Analysten zeigten sich von den Zahlen dennoch enttäuscht und äußerten sich vor allem besorgt über das abnehmende Wachstum von Groupon in seinem Heimatland USA. Auch habe der Couponing-Dienst in seinen aktuellen Quartalszahlen nicht mehr ganz so viele Unternehmenszahlen offen gelegt wie noch beim Börsengang. Das sei nie ein gutes Zeichen, so die Börsenprofis.
Konkurrent Living Social vermeldete jüngst für das Jahr 2011 verkaufte Gutscheine im Wert von 750 Millionen US-Dollar. Der Umsatz nach Auszahlung der Anteile an Handelspartner lag bei 245 Millionen US-Dollar. Das Minus lag bei 588 Millionen US-Dollar.