
Macht auf billig: Die Redcoon-Kampagne
Macht auf billig: Die Redcoon-Kampagne
Vor seinem Abgang als Redcoon-CEO im Juni klagte der Gründer des Elektronikversenders, Reiner Heckel, schon immer darüber, dass Hersteller über selektiven Vertrieb die Online-Händler schlechter behandeln würden als die stationären Händler. Jetzt will die Metro-Tochter Media-Saturn ihr Gewicht ins Spiel bringen, um für Redcoon wenigstens die gleichen Einkaufskonditionen zu erzielen wie bei den beiden Multichannel-Handelsketten Media Markt und Saturn.
Media-Saturn, seit Anfang Juni im Vollbesitz der Redcoon-Anteile, macht sich für ihren Online-Pure-Player bei den Herstellern stark. Wie die "//www.lebensmittelzeitung.net/news/top/protected/Media-Saturn-Will-bessere-Konditionen-fuer-Redcoon-_100115.html?id=100115:Lebensmittelzeitung" meldet, erhielten Industriepartner der Metro-Tochter dieser Tage eher wenig erfreuliche Post aus Ingolstadt. Es bestehe der "klare Wunsch", dass für Redcoon dieselben Konditionen gelten sollen wie für den Rest des Konzerns, heißt es darin. Entsprechende Gespräche sollen "kurzfristig" vereinbart werden.
Die Hersteller reagieren verschnupft. Redcoon habe nicht dieselbe Marktmacht wie Media Markt und Saturn heißt es. Außerdem bestehe die Gefahr, dass die besseren Einkaufskonditionen zu aggressiveren Verkaufspreisen führen würden - und davon wären auch die stationären Marktleiter nicht begeistert.
Der Online-Pure-Player, der ursprünglich das Online-Geschäft von Media-Saturn in Fahrt bringen sollte, entwickelte sich 2012 nicht so wie erwünscht. Der Umsatz stagnierte bei 432 Millionen Euro - trotz der millionenschweren, sexy Billig-Kampagne, die im letzten Quartal 2012 im TV angeschoben wurde. Auch die Rohertragsmarge sinkt laut dem Bericht.