
Das dritte Quartal 2011 lief für Amazon durchwachsen: Die Umsätze des Onlinehändlers stiegen zwar um 44 Prozent, doch beim Gewinn musste das Unternehmen einen deutlich stärkeren Rückgang verbuchen. Deutsche Forscher haben zudem eine Sicherheitslücke in den Clouddiensten entdeckt.
Der Umsatz sieht erfreulich aus: Hier verbesserte sich Amazon um 44 Prozent auf rund 10,9 Milliarden US-Dollar, 45 Prozent des Umsatzes erwirtschaftete der Onlinehändler außerhalb der USA. Doch das Wachstum kostet: Um deutliche 73 Prozent ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum der Gewinn im dritten Quartal 2011 bei Amazon zurück. Die Onlinehandelsplattform verzeichnete von Juli bis September 2011 einen Ertrag von 63 Millionen US-Dollar. Im vergangenen Jahr waren es im dritten Quartal noch 231 Millionen US-Dollar gewesen.
Analysten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Die erfolgreiche Markteinführung von Amazons hauseigenem Tabletrechner kam für die Quartalsabrechnung zu spät: Der Kindle Fire wurde am 28. September 2011 gelauncht.
Für das kommende Quartal erwartet Amazon einen Umsatz in Höhe von bis zu 18,65 Milliarden US-Dollar erwartet, eine Steigerung von bis zu 44 Prozent. Statt einem satten Gewinn könnte schlimmstenfalls ein Verlust von operativ bis zu 200 Millionen US-Dollar entstehen, warnte der US-Konzern.
Amazon hatte vor Kurzem sowohl eine Ausweitung seines Re-Commerce-Programms angekündigt, in dessen Rahmen es gebrauchte Artikel zurückkauft, als auch den Ausbau seines Videodienstes bekannt gegeben.
Wissenschaftler an der Ruhr-Universität Bochum haben unterdessen schwere Sicherheitslücken in den Clouddiensten und dem Onlineshop des Onlinehändlers entdeckt. Die Forscher seien in das System eingedrungen und hätten Daten manipulieren können, berichtete Jörg Schwenk vom Lehrstuhl für Netz- und Datensicherheit Spiegel.de. Die Schwachstellen habe Amazon aber inzwischen behoben.