
Sammelseite für alle Revolutionäre einer Gruppe
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Mit einer viralen E-Mail-Kampagne steigerte die Fluggesellschaft Germanwings die Zahl ihrer Newsletter-Abonnenten um 0,5 Prozent.
Weil die deutsche Fluggesellschaft Germanwings mit ihren traditionellen E-Mail-Kampagnen keine signifikanten Steigerungsraten mehr verbuchte, überlegte sie sich für den Oktober 2007 einen ganz neuen Ansatz. Über eine Web-2.0-Community sollten bisherige Kunden und Newsletter-Empfänger motiviert werden, auch ihre Freunde auf die Website zu lotsen und zum Abonnement des Newsletters zu bringen. Unter dem Motto "Oktoberrevolution" sollten Germanwings-Kunden eigene Revoluzzer-Gruppen gründen, ihr einen eigenen Namen geben, eigene Fotos auf eine Microsite laden und diese mit Accessoires namhafter Revoluzzer wie Che Guevara, Karl Marx oder Lenin aufhübschen. Wer die größte Gruppe zusammenstellt, konnte Freiflüge der Fluggesellschaft gewinnen.
In einem ersten Schritt wurden 1,4 Millionen Germanwings-Kunden aus Deutschland angemailt und motiviert, die E-Mail-Adressen von bis zu fünf Freunden in ein Eingabeformular einzutragen. Wer ein eigenes Profil anlegte, konnte fünf weitere Freunde über die Kampagne informieren. Die Kampagne entwickelte sich für Germanwings außerordentlich positiv, wie die Marketing-Plattform Marketingsherpa meldet: 26 Prozent der Empfänger öffneten die E-Mail, die Klickrate betrug 7,2 Prozent. Insgesamt legten über 45.000 Menschen eigene Profile an und es wurden 15.000 Revoluzzer-Gruppen gebildet. Auch der Adressbestand von Germanwings wuchs - um 0,5 Prozent. Und die Leute hatten offensichtlich Spaß mit der Kampagne: Die durchschnittliche Verweildauer von 9,5 Minuten auf der Microsite war länger als die durchschnittliche Verweildauer auf der eigentlichen Germanwings-Website.