
Ein Großteil der deutschen Bevölkerung nutzt das mobile Internet fast täglich. Unternehmen und Marken können für sich viele Vorteile aus diesem Milliarden-Markt ziehen. Für Relaunch-Projekte setzt sich deshalb zunehmend das Credo "Mobile First" durch. Die optimale Darstellung auf unterschiedlichen Endgeräten entscheidet über Erfolg oder Misserfolg der digitalen Präsenz. Hans Jürgen Even, Geschäfstführer der Agentur TWT Interactive, verrät, wie auch Sie mobil erfolgreich sind.
1. Strategisch priorisieren
Als primäres Ziel sollte eindeutig zwischen stationär und mobil priorisiert werden. Was ist mobil wirklich wichtig? Welche Navigationspunkte können auf unterschiedlichen Endgeräten in den Hintergrund rücken? Im M-Commerce sind beispielsweise eine große Suchfunktion unterteilt nach Produkten und Standorten, Produkt-Rondells (Swipe), schneller Zugriff auf Services und Kontakt sowie Social Media-Elemente wichtig.
2. Mobile optimieren
Skalierbares Design ja – aber nicht ohne die passende mobile Optimierung. Für mobile Nutzer sind komprimierte und selektierte Informationen aufgrund von Zeitmangel ausgesprochen wichtig. Wählen Sie aus, was für den mobilen Nutzer primär wichtig ist und was nicht. Unternehmen sollten Abstand nehmen von der konventionellen "Spaltenanpassung" nach dem trivialen Prinzip: "Content verschiebt sich je nach Displaygröße spaltenweise nach unten".
3. Mobile Usability
Mobil erfolgt die Response nicht per Mausklick, sondern per Fingerdruck. Aus diesem Grund spielt besonders die Usability eine große Rolle. Dies kann durch klare Designs und eine einfache Nutzerführung mittels großer Buttons und Icon-Sprache gewährleistet werden. So vermeiden Sie den sogenannten Wurstfinger-Effekt, der viele Nutzer auf andere Web-Angebote mit besserer Usability treibt.
4. Display-Techniken beachten
Durch neue Bildschirmtechniken wie dem neuen Retina-Display eröffnet sich eine weitere Herausforderung für Designer. Da zur Zeit oftmals Designs für eine Auflösung von 460PX x 320PX für "klassische" mobile Kunden entstehen und zusätzlich dazu ein Layout für die höhere Retina-Auflösung von 960 x 640 Pixel konzipiert wird, besteht ein erhöhter Mehraufwand. Dem kann mit Responsive Webdesign optimal entgegengewirkt werden.
5. Media Queries einsetzen
Um nach Endgeräten oder Clients zu spezifizieren, setzen Media Queries auf die Bildschirmbreite. Am häufigsten wird dabei die Ausgabebreite wie beispielsweise "width" verwendet. Ebenso einfach wie wirkungsvoll: Endgeräte mit einer Bildschirmbreite unter einem festgelegten Wert zeigen Version A der E-Mail und Geräte mit einer definierten maximalen Bildschirmbreite Version B. Eine reine Textversion wird lediglich in Einzelfällen ausgespielt, wie das explizite Aufrufen durch den Nutzer oder wenn der Mail-Client keinen Bild-Download unterstützt. Somit kann das Layout an die individuellen Einstellungen des Nutzers via CSS3-Befehle angepasst werden.
Damit die Marke oder das Unternehmen auf allen mobilen Endgeräten erfolgsorientiert inszeniert wird, sollte vorab eine konkrete "Mobile First"-Strategie entwickelt werden. Responsive Webdesign nimmt dabei eine übergeordnete Rolle ein.