
Europa ist ein kulturell sehr vielfältiger Kontinent. Die Bewohner unterscheiden sich aber nicht nur in ihren Sprachen, Essgewohnheiten oder Staatsvorstellungen. Auch im Online-Einkaufsverhalten zeigen sich deutliche Differenzen. Deutsche Verbraucher stehen zum Beispiel dem Mobile Commerce deutlich aufgeschlossener gegenüber als die Briten.
Deutsche kaufen anders als Franzosen ein, Franzosen anders als Briten. Das zeigt eine Studie zum Online-Einkaufsverhalten, die Bazaarzvoice, ein Anbieter von Social-Commerce- und E-Commerce-Softwarelösungen, unter Fokusgruppen aus diesen drei Ländern durchgeführt hat. Die Unterschiede beginnen demnach schon bei der Produktsuche. Während britische Shopper vor allem bei einem bekannten Händler nach dem gewünschten Produkt suchen, fokussieren sich Franzosen eher auf eine anerkannte Marke. Den Deutschen wiederum ist der Preis wichtiger, weshalb sie einen größeren Wert auf Preisvergleichsdienste legen.
Das ausgeprägte Preisbewusstsein der deutschen Konsumenten zeigt sich auch beim Mobile Commerce. Sie nutzen gerne ihr Smartphone in Ladengeschäften zum Preisvergleich und kaufen anschließend das günstigste Produkt mobil. Die britischen Konsumenten nutzen ihr Handy zwar auch zur Recherche, sind aber zurückhaltender beim Kauf. Einer der Gründe: Sie halten Kontodaten auf dem Handy nicht für sicher. Britische Konsumenten kaufen daher eher anschließend vom heimischen PC aus ein.
Auch beim Umgang mit Kundenbewertungen zeigten sich Unterschiede. So gaben die französischen Befragten an, eine "moralische Verpflichtung" zu verspüren, mit ihrem Feedback anderen Kunden die Kaufentscheidung zu erleichtern. Die deutsche Gruppe hingegen empfand keine derartige Verpflichtung, auch wenn sie selbst gerne Kommentare von anderen Kunden bei der Kaufentscheidung miteinbeziehen.
Bei der Studie handelt es sich um qualitative Befragungen mit nur 15 Konsumenten pro Land, die deshalb nur begrenzt aussagekräftig ist. Das Zanox Mobile Performance Barometer kam 2012 zu dem Ergebnis, dass Deutschland mit einem einem Anteil des mobilen Kanals am E-Commerce von 3,6 Prozent dem europäischen Durchschnitt (3,9 Prozent) hinterherhinkt. Den größten Umsatz mit M-Commerce gibt es demnach in Skandinavien: Dort beträgt der Anteil 7,9 Prozent.
Welche Möglichkeiten Google Shopping zur Optimierung des E-Commerce-Geschäfts bietet und wie Händler ihre Daten aufbereiten sollten, hat INTERNET WORLD Business im Dossier Marketing mit Google Shopping zusammengestellt.