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Sonstiges 02.12.2013
Sonstiges 02.12.2013

Telekom plant neue Bezeichnungen für DSL-Tarife Alles nur eine Frage des Namens

Im Streit um die Volumenbegrenzung bei Flatrate-Tarifen hat die Telekom eingelenkt - und streicht künftig das Wort "Flatrate" aus ihren Tarifen.

Die Telekom hat im Streit um die Einführung von Datendrosseln bei Festnetz-Pauschaltarifen klein beigegeben. Telekom-Deutschland-Chef Niek Jan van Damme teilte offiziell mit, dass die Telekom das vom Landgericht Köln gefällte Urteil akzeptieren werde - und keine Berufung oder andere Rechtsmittel einlegen wird.

Konkret will die Telekom schon zum 5. Dezember 2013 die Drosselungsklausel aus allen aktuellen Festnetz-Verträgen bei Bestandskunden und neu abgeschlossenen Verträgen streichen. Bei zukünftigen Tarifen, die eine Drosselung enthalten werden, soll aus Gründen der Transparenz dann auf den Begriff "Flatrate" in der Produktbeschreibung verzichtet werden. Wann solche Tarife eingeführt werden, ist bislang noch nicht bekannt.  

Der Hintergrund: Erst Ende Oktober 2013 hatte das Landgericht Köln in einem Urteil festgestellt, dass die Deutsche Telekom die Surfgeschwindigkeit bei Pauschaltarifen nicht einschränken darf. Demnach dürfe ein Tarif nur dann "Flatrate" heißen, wenn das Tempo nicht gedrosselt wird. Die Klage war von der Verbraucherzentrale NRW auf den Weg gebracht worden. Der Focus hatte in diesem Zusammenhang nun am Wochenende gemutmaßt, dass der TK-Konzern plant, die betroffenen Tarife lediglich umzubenennen - und das Wort "Flatrate" aus dem Namen zu streichen.

Unterdessen sorgt auch ein Bericht des für weitere Unruhe beim Bonner TK-Konzern - vor allem bei den Mitarbeitern von T-Systems. Dort sollen im Rahmen der Neuausrichtung der IT- und Großkundensparte nun angeblich bis zu 6.000 Stellen in den kommenden drei Jahren abgebaut oder verlagert werden. Entsprechende Pläne könnten bereits am 12. Dezember dem Aufsichtsrat vorgelegt werden. Erstmals in der Geschichte der Telekom soll es dabei auch zu betriebsbedingten Kündigungen kommen. Für diesen Fall haben die Gewerkschaften bereits Widerstand angekündigt.

Die Telekom denkt als Reaktion auf NSA-Affäre über die Schaffung eines rein deutschen Internets nach. "Es laufen Gespräche mit diversen Partnern", so ein Sprecher. Dabei handle es sich beispielsweise um andere Netzbetreiber, deren Hilfe bei der Umsetzung eines solchen Projekts notwendig wäre. Dem Plan zufolge sollen Datenpakete in Zukunft so gelenkt werden, dass sie nur über deutsche Leitungen verschickt werden, insofern sie einen hiesigen Absender und Empfänger haben. Der Hintergrund: Manche Internet-Anbieter nutzen für den Datentransport auch ausländische Provider, wodurch die verschickten Datensätze die deutschen Landesgrenzen überschreiten.

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