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Relaunch bei Electronic Star
Sonstiges 25.07.2012
Sonstiges 25.07.2012

Relaunch bei Electronic Star Wie ein ehemaliger eBay-Powerseller zur richtigen Shop-Marke werden will

Ein C für ein K – das ist nur die kleinste Veränderung, die Electronic Star, Online Shop für DJ-Bedarf, Licht- und Veranstaltungstechnik, im Rahmen seines Webshop-Relaunchs vollzog. Das Unternehmen firmiert künftig unter http://www.electronic-star.de, um den internationalen Anspruch zu unterstreichen. Außerdem wurden Sortiment und Internet-Auftritt komplett überarbeitet. Das Ziel der Bemühungen: Eine Marke in der Nische werden.

Massoud Loodin, Chief Marketing Officer beim Electronic-Star-Betreiber Chal-Tec, hat eine Vision: Junge DJs und Musiker sowie Elektronik-Käufer, die Wert auf gutes, aber dennoch erschwingliches Equipment legen, sollen vor allem einen Namen im Kopf haben: "Electronic Star". Das 2005 von Peter Chaljawski gegründete Unternehmen, das anfangs nur eBay als Vertriebskanal nutzte, mauserte sich rasch zu einem der größten eBay-Powerseller und baute schließlich auch einen eigenen Shop auf, der über zwei Logistikzentren in Deutschland und Großbritannien täglich im Schnitt rund 2.000 Pakete in 38 europäische Länder versendet. Der so erzielte Umsatz liegt laut Loodin "deutlich im zweistelligen Millionenbereich."

Das schnelle Wachstum, das vornehmlich auf Umsatzmaximierung und weniger auf Branding konzentriert war, brachte einen gewissen Wildwuchs mit sich. Das Sortiment wurde im Laufe der Zeit um Spielzeug, Haushaltsgeräte sowie Freizeit-, Sport- und Fitnessartikel erweitert und ließ Electronic Star eher an einen Media Markt erinnern als an einen Licht- und Sound-Spezialisten.

Jetzt hat Loodin die Reißleine gezogen - und ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürt: Der erste Punkt daraus: Internationalisierung. Ende 2011 wurden eigene Shops in Frankreich, Italien und Spanien gelauncht. In diesem Jahr sollen Polen, Skandinavien, Tschechien und die Slowakei folgen.

Zweite grundlegende Maßnahme: Back to the roots! Der Shop soll künftig wieder ausschließlich für den Bereich "Consumer Sound & Light" stehen. Denn Gründer Chaljawski und sein Marketing-Chef haben begriffen: Die einzige Chance, die sie ohne Fremdkapital haben, ist, die eigene Nische gut zu besetzen. 

Das ergänzende Sortiment wird künftig über die zweite E-Commerce-Marke Urdeal verkauft, die Chal-Tec 2009 übernommen hat und mehr um mehr zum Shop für weibliche Zielgruppen ausbaute. Unter Electronic-Star.de finden die Kunden ab sofort nur noch Produkte aus den Channels "PA Beschallung", "Event- & Lichttechnik", "DJ Equipment", "Audio & Hifi", "TV & Video", "Car-Hifi & Multimedia" sowie "Musikinstrumente." Beim Shopdesign konzentrierten Loodin und Chaljawski sich nur auf die Frage: "Welche Fragen stellen Nutzer, die DJ-Equipment kaufen wollen, und wie spiegelt man das positive Partyerlebnis, das die Kunden sich von den Produkten erwarten, mit einem jungen und modernen Design im Webshop wider?"

Neben bunten und poppigen Farben setzt Electronic Star vor allem auf gute Produktberatung aus Mensch und Maschine. Drei Mitarbeiter fotografieren rund um die Uhr Produkte und texten Produktbeschreibungen. Ein Set-Konfigurator hilft dem Nutzer, nach Angabe von Personenzahl, Eventrahmen und vorhandenem Equipment aus Tausenden von Konfigurationsmöglichkeiten die drei bis vier passendsten Produkte herauszufinden. Durch die automatisierten Antworten soll vornehmlich das Call-Center von Standard-Auskünften entlastet werden und stattdessen versierten Technik-Support leisten können.

Ein weiterer Baustein zum Aufbau einer bekannten Marke ist außerdem der Launch eines eigenen Ladengeschäftes in Berlin. Der Electronic Star Flagship Store präsentiert die eigenen Produkte in modernem und edlem Design und versucht mit Services wie kostenlosen Getränken zu punkten. „Dieser Laden ist unser Gesicht nach außen“, sagt Loodin. Man wolle dort keine Massenabfertigung, sondern biete auch Räume, wo sich Berater mit ihren Kunden zur individuellen Planung zurückziehen können. Der Erfolg wird nicht in Umsatz je Quadratmeter gemessen, sondern in der Steigerung der Bekanntheit. Für Publicity soll unter anderem die erste kostenfreie DJ-Schule sorgen, die Loodin vor allem über Social Media bewerben will. Wenn es gut läuft, sollen acht bis zehn weitere Läden folgen.

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