
Schon lange kämpfen Fans von E-Zigaretten gegen die aus ihrer Sicht böse Tabakindustrie. Jetzt laufen die so genannten "Dampfer" auch Sturm gegen Trusted Shops. Der Grund: Der Gütesiegelanbieter kann aus rechtlichen Gründen keine Shops mehr zertifizieren, die E-Zigaretten anbieten.
Trusted Shops reagiert mit dem Entzug des Gütesiegels für Online-Händler von nikotinhaltigen E-Zigaretten auf erteilte Handelsverbote in den Bundesländern Bayern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. "Wir können nicht kontrollieren, ob ein von uns zertifizierter Shop seine Produkte in diese Bundesländer liefert oder nicht", erklärt Trusted-Shops-Sprecher Olaf Groß den Hintergrund der Aufregung. "Wir haben unsere Shops in dieser Sache kontaktiert und sie aufgefordert innerhalb einer angessenen Frist die von uns beanstandeten Produkte zu entfernen", fügt Carsten Föhlisch, Leiter Zertifizierung und Recht bei der Trusted Shops, hinzu.
Die über diverse Internet-Formen sehr gut vernetzten E-Dampfer reagieren konzertiert empört auf diesen Schritt und unterstellen Trusted Shops auf dessen Facebook-Pinnwand massenhaft, sich von der momentanen Hetzjagd auf die E-Zigarette hinreißen zu lassen. Gleichzeitig rufen sie E-Zigaretten-Anhänger dazu auf, künftig nicht mehr in Shops einzukaufen, die das Trusted-Shops-Siegel führen. Die Zielgruppe, die den Händlern dadurch durch die Lappen gehen könnte, ist allerdings noch verhältnismäßig klein. Aktuelle Marktstudien gehen von rund zwei Millionen E-Dampfern in Deutschland aus.
Darüber hinaus sorgt der Umstand für Empörung, dass kleineren Webhändlern wie Intaste.de das Siegel bereits entzogen wurde, während es auf den Websites großer Händler wie Bonprix noch prangt. "Die Kriterien gelten für alle. Wir haben Bonprix gestern kontaktiert", erklärt Sprecher Olaf Groß.