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Sonstiges 24.09.2012
Sonstiges 24.09.2012

Die E-Commerce-Trends des Tages - 24.09.2012 E-Commerce-Chefs sind die Spitzenverdiener der Internet-Wirtschaft

Sind Sie Chef eines E-Commerce-Unternehmens und verdienen weniger als 216.775 Euro pro Jahr? Dann schnell zum Vorgesetzten und nachverhandeln - sonst machen Sie sich noch zum Gespött der Branche. Außerdem im heutigen Newsletter: Otto will am Modesortiment feilen, Apples Passbook kommt bombig an und Amazon, Zalando und eBay erobern erstmals die Top 100 der größten deutschen Textilhändler und wir fassen die wichtigsten Learnings aus der Münchner E-Commerce-Konferenz "K5" zusammen.

Die E-Commerce-Trends des Tages liefern wir Ihnen gerne auch jeden Morgen um 7.30 Uhr kurz und prägnant in Ihr E-Mail-Postfach. Hier geht's zum kostenlosen Online-Abo.

- NEWS -

K-Mail Order, die E-Commerce-Tochter der Klingel-Gruppe, hat das operative Geschäft der Neckermann-Übergrößen-Tochter Happy Size übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. >>>Der Handel

Zalando baut sein Sortiment an Männermode aus. Neu im Portfolio finden sich Labels wie Floris van Bommel, Superdry, Common People, Gsus sindustries und KG bei Kurt Geiger. Insgesamt sind inzwischen 1.000 Herrenlabels im Shop vertreten. Auch eine eigene, 90-teilige Herrenkollektion findet sich ab sofort im Store. Damit ist allerdings noch lange nicht Schluss: In den kommenden Wochen soll das Sortiment weiter ausgebaut werden, so die Unternehmensankündigung. Für Aufmerksamkeit in der männlichen Zielgruppe soll ein neues Printmagazin namens "Zalando Magazin für Männer" sorgen, das mit einer Auflage von 250.000 Exemplaren in den Markt gebracht wird und neueste Trends und Marken sowie Kombinationsmöglichkeiten der Outfits präsentiert. >>>Lead-Digital.de

Otto muss auf den kontinuierlichen Sortimentsausbau bei Zalando reagieren und hat für das kommende Jahr massive Investitionen in attraktivere Sortimente angekündigt. "Alle relevanten Marken und Eigenmarken werden bei Otto zu finden sein", kündigte Unternehmenssprecher Thomas Voigt gegenüber dem "Abendblatt" an. Allerdings: Coole Marken sehen sich bei Otto inzwischen in einem immer weniger attraktiven Umfeld. Konkurrent Zalando indes rennen sie die Bude ein. Außerdem hat Otto angekündigt, sich von seiner zentralen IT-Abteilung zu verabschieden. Um schneller auf Trends reagieren zu können, sollen Otto und seine Schwestergesellschaften künftig eigenverantwortlich in die IT und Online-Portale investieren dürfen, so die späte Einsicht. >>>Abendblatt.de

Quelle.de wird nicht nur strukturell, sondern auch personell ordentlich umgemodelt. Von 70 Jobs werden 60 gestrichen - ein deutliches Zeichen dafür, welche Bedeutung das Projekt Otto-intern überhaupt noch hat. Immerhin: Die bei Quelle.de nicht mehr gebrauchten Mitarbeiter, allesamt "hervorragende Spezialisten" und als solche auf dem Arbeitsmarkt rar gesät, sollen möglicherweise einen neuen Arbeitsplatz in der Otto Group finden. >>>Abendblatt.de

Neckermann.de bereitet seine Beschäftigten bereits auf die drohende Arbeitslosigkeit vor und hat dazu Mitarbeiter der Arbeitsagentur Hessen einbestellt. Es gäbe aber auch noch Interessenten, versichert der Insolvenzverwalter. >>>Der Handel

Der Kurierdienst Tiramizoo hat eine Finanzspritze in nicht genannter Höhe vom Automobilkonzern Daimler AG erhalten. Das Unternehmen bietet Same-Day-Delivery in München und zehn weiteren deutschen Großstädten an. Jetzt soll das Netzwerk weiter ausgebaut werden. >>>Ankündigung auf der K5-Konferenz in München

Der Online-Sporthändler Mysportgroup will Ende 2013 60 Millionen Euro Umsatz erzielen, damit die Profitabilität erreichen und in zwei Jahren an Konkurrent Sport Scheck vorbeiziehen. Das kündigte Geschäfsführer Erik Pfannmöller auf der "K5 Konferenz" in München an. Um das rasche Wachstum zu finanzieren, sicherte sich das Unternehmen erst im Juli Risikokapital in Höhe von 13,5 Millionen Euro. Als Säulen seines Erfolgs sieht Pfannmöller den Einkauf ("wir können jedes Produkt sourcen"), Data driven Marketing und Business-Ausrichtung, einen inhouse gebauten Webshop mit ERP, Wawi und eigener Logistik sowie eine "world class customer experience". Aktuell beschäftigt das Unternehmen in Berlin 120 Mitarbeiter. >>>Ankündigung auf der K5 Konferenz in München

Der Büroartikelhersteller Esselte Leitz hat auf der "K5 Konferenz" über erste Ergebnisse aus seinem Mass-Customization-Projekt gesprochen, bei dem Kunden ihre eigenen Aktenordner mit individuellen Bildern produzieren lassen können. Es "funktioniere ganz gut, aber nicht in den ursprünglich gewünschten Dimensionen", so Frank Lutz, Director Brand und Online Strategy Europe bei Esselte Leitz. Dem Unternehmen fehle der Traffic und die Strukturen für professionellen E-Commerce. Statt auf B-to-C wolle man sich in Sachen Mass Customization künftig stärker auf B-to-B konzentrieren. Dort seien die Warenkörbe höher und die Chancen auf Rentabilität besser. >>>K5 Konferenz

Getmobile unterstützt ab sofort den Bundesverband Initiative 50 Plus e.V., der in Deutschland rund 34 Millionen Personen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft vertritt. Zusammen mit der Deutschen Telekom will der Mobilfunkversender preiswerte Produktpakete schnüren, bei deren Kauf in Not geratene Menschen durch Spenden unterstützt werden können. >>>Pressemitteilung

Der Frontlineshop hat einen neuen Geschäftsführer. Der Unternehmens-, Sanierungs- und Restrukturierungsberater Matthias Zilmer folgt auf Stefan Puriss, der den Streetwear-Spezialisten zum Monatsende verlässt. >>>Versandhausberater (kostenpflichtig)

Mirapodo kommuniziert in einem neuen TV-Shop seinen Größen-Kenner. Mirapodo-Produktmanager Kai Becker erklärt dem Zuschauer, wie der Größen-Kenner hilft, Retouren zu vermeiden. Ob so viel Nutzwert besser ist als vor Glück zu schreien, wird sich zeigen müssen. >>>Pressemitteilung

Jako-O hat den ersten TV-Spot seiner Firmengeschichte on air gebracht. Unter dem Motto "Lasst Kinder einfach Kinder sein" wirbt der Kinderprodukte-Versender ab sofort auf reichweitenstarken Privatsendern. >>>Versandhausberater.de (kostenpflichtig)

Wer will mich? Ein drei Jahre alter Webshop für Wohnmobilzubehör sucht einen neuen Besitzer. Der Shop zählt 1.000 Stammkunden, pro Tag 100 Besucher und erzielte im Jahr 2011 45.000 Euro Umsatz - mit 60 Euro Werbeausgaben in Printmedien und ohne Marketing via Google. >>>Shopanbieter.de

- INTERNATIONAL -

Mr Porter, die auf Männermode spezialisierte Tochter des Luxus-Modeshops Net-a-Porter, streckt ihre Fühler nach Deutschland aus und sucht aktuell einen Marketing Manager für Deutschland, der das Marketing hierzulande stark ausbauen soll. Aktuell verschickt der Männershop zwar nach Deutschland, doch gibt es noch keine deutsche Version. Dies soll sich offenbar in Kürze ändern, da auch die Endabnahme der auf Deutsch übersetzten Texte zu den Aufgaben des neuen Mitarbeiters zählen wird. >>>Fashionunited.de

Starbucks will bis Ende September eine Integration für Apple Passbook realisiert haben. Zu diesem Zweck wird die bestehende iPhone-App Unternehmensangaben zufolge gerade überarbeitet. >>>CNet.com

Etsy startet einen Großhandels-Marktplatz, über den Boutique-Besitzer oder Einkäufer großer Handelsketten Waren in größeren Stückzahlen zu günstigeren Preisen sourcen können. Im Schnitt lägen die Einkaufspreise rund 50 Prozent unter den normalen Verkaufspreisen, lässt Etsy seine Handelspartner wissen. Darüber hinaus wolle auch der Marktplatz selbst natürlich noch eine Provision haben. >>>eCommerce Bytes

Cupo Nation heißt ein neues Startup in Indien aus dem Rocket-Reich, das einmal mehr auf Couponing setzt. Auf der Plattform soll sich eine Übersicht über Gutscheincodes und Rabatte für Elektronikprodukte, Bücher, Kleidung oder Dienstleistungen finden, die auch unregistrierte Nutzer einsehen können. >>>Gründerszene.de

- BACKGROUND -

Geschäftsführer und CEOs von E-Commerce-Firmen erreichen in der Internet-Wirtschaft die mit Abstand höchsten Gehälter, zeigt eine Analyse der Hamburger Dwight Cribb Personalberatung. Bei der anonymen Umfrage unter 202 Spitzenkräften der Online-Branche zeigt sich: Das Durchschnittsgehalt in der Chefetage liegt bei 216.775 Euro. Wer inklusive Boni & Co. 700.000 Euro pro Jahr aufs Konto überwiesen bekommt, hat besonders gut verhandelt, wer sich mit 65.000 Euro abspeisen lässt, besonders schlecht. >>>Abendblatt.de

Das Allensbach-Institut will in den kommenden Jahren einen besonderen Forschungsschwerpunkt darauf legen, welche Auswirkungen die Zunahme der Online-Bestellungen auf den stationären Handel hat. Das kündigte ACTA-Studienleiter Johannes Schneller auf der "K5 Konferenz" an. Auch erste Zahlen aus der am 18. Oktober erscheinenden "ACTA" präsentierte er. Demnach legt die Zahl der Online-Käufer 2012 noch einmal ungewöhnlich stark zu und springt von 69 auf 74 Prozent. Die Vielbesteller-Quote (Kunden, die mindestens zehn Mal pro Jahr online bestellen) legt von 17 auf 20 Prozent zu. >>>Exciting Commerce

Wer sind die Platzhirsche im deutschen Textilhandel? Die "Textilwirtschaft" macht hierzu ein jährliches Umsatz-Ranking und hat erstmals Amazon (Platz 39), Zalando (Platz 60) und eBay (Platz 72) in die Top 100 aufgenommen. Auf den Spitzenplätzen rangieren Otto, H&M und C&A. >>>Textilwirtschaft

Wenn Shopbesucher nicht sofort zu Kunden konvertieren, muss gar nicht der Shop schuld sein. Bei einer comScore-Umfrage zum Thema Kaufabbrüche gaben 57 Prozent der US-Verbraucher als Grund an, dass sie beim ersten Shopbesuch erst einmal nur schauen, vergleichen oder sich informieren wollten. 55 Prozent waren allerdings auch die Versandkosten zu hoch. >>>Shopbetreiber-Blog

Die sieben Todsünden der Conversion-Optimierung klingen bedrohlich. Wer über sie Bescheid wissen will, sollte Jörg Dennis Krügers Zusammenfassung in der eCommerce Lounge lesen. Die erste Todsünde ist übrigens Faulheit. >>>eCommerce Lounge

Produktsuchen für Online-Shops im Vergleich ist das Thema einer neuen Blogserie der Hamburger Internet-Agentur Tudock. Darin sollen wichtige Suchanbieter unter der Fragestellung "Für wen ist diese Produktsuche besonders interessant" vorgestellt werden. Zu Findologic sind bereits erste Informationen abrufbar. >>>Pressemitteilung

Einen kostenlosen Leitfaden für Preiswerbung im Internet haben die Rechtsanwälte Lukas Bühlmann und Martin Schirmbacker veröffentlicht. Im vollständig aktualisierten Werk wurde vor allem die umfangreiche Rechtssprechung zu diesem Thema berücksichtigt. >>>Shopbetreiber-Blog

- ZAHL DES TAGES -

17.000 Passbook-Nutzer haben die "Beauty Insider"-Kundenkarte der Kosmetikmarke Sephora innerhalb von 24 Stunden nach dem Launch von iOS 6 in ihr Passbook geladen. Weitere 24 Stunden später lag die Zahl bei 20.000, vermeldet das Unternehmen. Das Interesse am Mobile Wallet von Apple ist offenbar riesig. >>>TechCrunch

210 Tonnen Lebensmittel liefert der Schweizer Online-Supermarkt LeShop pro Tag aus, verkündete LeShop-Gründer Dominique Locher in einem zahlenreichen Vortrag auf der "K5 Konferenz". Künftig sollen Kunden auch die Möglichkeit haben, online bestellte Ware in einem Drive-In abzuholen. Damit will Locher die Spontaneinkäufe abdecken, die sich zwischen den Wocheneinkäufen ergeben, für LeShop aber in der Direktauslieferung an den Kunden zu unlukrativ wären. >>>LeShop

- GEHÖRT -

"Wenn du heute einen Shop wie Notebooksbilliger.de gründen willst, würde ich sagen, nimm 200 Millionen Euro in die Hand und lass dir Zeit."
Arnd von Wedemeyer, Gründer von Notebooksbilliger.de, sieht den Markt für Unterhaltungselektronik in einer "hochspannenden Phase" und erwartet dort eine weitere Konsolidierung. Das Gros des Wettbewerbs sei nur gering oder gar nicht profitabel. Darüber hinaus seien die meisten anderen Webshops - mit Ausnahme von Amazon - "grottig". Wedemeyer erwartet, dass sich das Wachstum im E-Commerce generell abschwächen wird, solange Online-Händlern ihren Kunden keinen weiteren Benefit liefern können. In seinem Bereich sieht Wedemeyer hier beispielsweise ausführlichere Produktvorstellungen. "Es gibt so viele coole Produkte. Es weiß nur keiner davon", so Wedemeyer. Auch zu Media Markt hat der Notebooksbilliger.de-Chef eine dezidierte Meinung: "Aus strategischer Sicht würde ich persönlich Media Markt für einen Sanierungsfall halten. Das Konzept war in den 80ern cool." >>>K5 Konferenz

"Multichannel ohne zusätzliche Nutzenstiftung anzubieten, halte ich für einen Fehler."
Matthias Weber, Gründer und Geschäftsführer von Weber Schuh und ehemaliger Geschäftsführer von Lidl/Schwarz E-Commerce präsentierte auf der "K5 Konferenz" die größten Denkfehler im E-Commerce. Dazu zählt für ihn auch, wenn Multichannel nur heißt, online bestellte Ware offline retournieren zu können. Für ihn als Kunde habe sich dieses Problem noch nie gestellt, so Weber. Händler müssen zu echten Problemlösern für ihre Kunden werden, um eine erfolgreiche E-Commerce-Strategie aufzusetzen. Dazu zähle auch, sich seiner eigenen Stärken zu besinnen. Im stationären Handel habe ein Shop ohne offensichtliche Positionierung keine Probleme, da gewohntes Einkaufsverhalten, Visual Marketing oder eine besondere Beziehung zwischen Kunde und Berater das Geschäft tragen. Marken dürften aber nicht unterstellen, dass dies im Internet genauso funktioniere. "Das Internet ist rational. Das Internet ist Suche. Marken stehen hier auf gleicher Stufe mit 1-Mann-Garagenfirmen", so Weber. Viele Händler hätten das inzwischen begriffen, aber keine Lösung. >>>K5 Konferenz

"Wir hätten schneller wachsen können. Aber es ist nicht der Umsatz, der meinen Lohn zahlt, sondern der Profit. Umsatz ist nur dazu da, das Ego zu kitzeln."
Dominique Locher, Gründer des Online-Supermarkts LeShop, hat bei allem, was er tut, die Profitabilität im Auge. Kernkriterien dafür seien im Online-Lebensmittelhandel ein großes Angebot vom ersten Tag an, eine gute Kundendichte in der Logistik sowie ein hoher Warenkorb, den LeShop sich "hingezüchtet" habe. Auf Same-Day-Delivery verzichtet der Schweizer bewusst. Hier würde man nur Spontankäufer ansprechen - und diese Warenkörbe könne man nicht rentabel ausliefern. Dafür verstehe man sich eher als Dienstleister als als Retailer. "Es geht immer um Convenience", so Locher. Daher stecke man bei LeShop sehr tief in den Köpfen der Leute und arbeite stets aus dem Blickwinkel des Kunden an neuen Angeboten. In Deutschland hingegen sei die Denke oft noch stark produktbezogen. >>>K5 Konferenz

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