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Sonstiges 26.11.2012
Sonstiges 26.11.2012

Studie: Online-Dating-Branche Deutsche Singlebörsen auf Erfolgskurs

Der Klick ins Glück: Partnersuche vom Sofa aus erfreut sich international zunehmender Beliebtheit - auch deutsche Online-Singlebörsen scheinen im Ländervergleich endlich aus dem Dornröschenschlaf erwacht zu sein. Sie generieren rund 37 Prozent der 811 Millionen Euro Gesamtumsatz, die jährlich europaweit erzielt werden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Informationsportals Singleboersen-Vergleich.de.

Zur "Europavorherrschaft" hatte es die Gründerriege der deutschen Singlebörsen mit Parship und Friendscout24 nicht geschafft. In der zweiten Generation sieht das jedoch anders aus: Portale wie eDarling, Be2, C-Date und FlirtFair konzentrieren sich längst nicht mehr nur auf den deutschen Markt - drei Viertel der Erlöse werden bereits im Ausland erzielt.

Das sind die Ergebnisse der länderübergreifenden Studie "Der europäische Online-Dating-Markt 2012" des Informationsportals Singleboersen-Vergleich.de, die die Online-Dating-Standorte Europas miteinander verglichen hat. Demnach generieren die deutschen Datingportale rund 37 Prozent der 811 Millionen Euro Gesamtumsatz, die jährlich europaweit erzielt werden.

Mit diesem Gesamtumsatz liegt Europa im Vergleich zu den USA, wo Singles pro Jahr rund 1,2 Milliarden Euro für die Partnersuche im Internet ausgeben, zwar noch etwas hinten - ist aber bereits deutlich auf der Überholspur. Denn die großen asiatischen und südamerikanischen Märkte fallen mit einem jeweiligen Jahresumsatz von weniger als 250 Millionen Euro deutlich hinter Europa zurück.

Die Umsätze werden zu mehr als 85 Prozent aus Mitgliedseinnahmen generiert, primär in Form von zeitraumbezogenen Abobeiträgen ("Premium-Mitgliedschaften"), aber auch in Form von Pay-per-Action-Gebühren. Werbeeinnahmen spielen in der Gesamtbetrachtung eine untergeordnete Rolle, einzelne kostenlose Anbieter können sich davon allerdings recht gut finanzieren. Paradoxerweise bewerben sie in erster Linie die kostenpflichtigen Mitbewerber, so die Studie.

Die europäischen Top Drei Dating-Nationen stellen UK (211 Mio. Euro), Deutschland (203 Mio. Euro) und Frankreich (122 Mio. Euro). Hier sind überdurchschnittlich viele Singles bereit, für sechs Monate Online-Dating-Vergnügen zwischen 100 und 250 Euro auf den Tisch zu legen. Betrachtet man jeweils die nationalen Pro-Kopf-Ausgaben für das Online-Dating, ergibt sich ein etwas anderes Bild: Hier dominieren Großbritannien, die Schweiz und Schweden.

Aktuell loggen sich monatlich rund 32,1 Millionen Europäer in Singlebörsen ein, dazu kommen noch einmal 14,9 Millionen fürs "Adult Dating" (Sexkontakte, Seitensprünge, Swinger, Sado-Maso, Fetisch).

Was die Teilnahme am Online-Dating betrifft, liegen unter den Europäern die Schweden ganz vorne: Von 1.000 Einwohnern gehen 141 ins Netz, der weitaus größte Teil auf Partnersuche in Singlebörsen. Absolute Spitzenreiter in Sachen "Adult Dating" sind wiederum die Schweizer. Knapp die Hälfte (58 von 130 Personen) der Online-Dater (pro 1000 Einwohner) verteilen sich auf das Erotik-Segment.

Ein Manko bleibt aber: Henning Wiechers von Singleboersen-Vergleich.de zufolge, würde Deutschland den weltweiten Trend zum Flirtportal im Facebook-Umfeld, wo sich weltweit über 100 Millionen Singles tummeln, hingegen völlig verschlafen.

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