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"Der deutsche Markt entwickelt sich schnell"
Sonstiges 04.02.2009
Sonstiges 04.02.2009

"Der deutsche Markt entwickelt sich schnell"

Jason Glickman von Tremor Media

Jason Glickman von Tremor Media

Jason Glickman, Chef des Videoad-Netzwerkes Tremor Media, über den deutschen Markt, Kooperationen und die Frage, welche Videowerbung sich für welches Unternehmen eignet.

Warum sollten Firmen Videowerbung im Internet machen?

Jason Glickman: Viele Menschen sehen sich online Videos an. Junge Männer konsumieren in den USA bereits mehr Videos als im Fernsehen. Um diese Zielgruppe zu erreichen, müssen Firmen online werben. Der Vorteil des Internets gegenüber dem TV besteht darin, dass sich der Erfolg von Videoads leicht messen und auswerten lässt.

Wie beurteilen Sie den deutschen Markt?

Glickman: Videowerbung ist in Deutschland noch in einem sehr frühen Stadium - aber ich bin überrascht, wie schnell sich der Markt entwickelt. Wegen der Finanzkrise sind die Anbieter jetzt gezwungen, noch schneller Inhalte herauszuholen und ihre Videos zu vermarkten.

Was bietet Tremor Media seinen Kunden?

Glickman: Wir vermarkten nicht Werbeplätze auf bestimmten Webseiten, sondern wir bieten Kontakte in Zielgruppen an. Um diese zu definieren, setzen wir z. B. Behavioural Targeting ein und arbeiten mit einem Panel von 20.000 Haushalten, in dem wir Zielgruppenmodelle wie die Sinusmilieus umsetzen werden, die man in der TV-Mediaplanung einsetzt.

Umfasst Ihr Netzwerk auch Internetangebote, deren Inhalt die User selbst hochladen?

Glickman: Viele Werbetreibende können User Generated Content schwer einschätzen. Wir bieten derzeit nur Video-Ads auf Seiten mit professionell erstelltem Content. Gerade haben wir eine Kooperation mit Axel Springer Media vereinbart.

Video: Glickman über die Zukunft der Videoads

Tremor Media hat unterschiedliche Werbeformen im Angebot - welches Format eignet sich für welchen Kunden?

Glickman: Instream-Ads, also Werbung als Vorspann eines Onlinevideos, empfehlen wir Kunden, die ihre Marke stärken möchten. Die Klickrate ist in diesem Fall irrelevant. Als neue Messgröße - neben dem TKP - eignet sich hier die "Completion Rate", also der Anteil der User, die die Werbung in voller Länge ansehen. Unternehmen, denen die CTR wichtig ist, raten wir zu Videobannern. Für die Klickrate bei den Bannern ist das beworbene Produkt wichtiger als das Format - Werbung für Entertainment wird natürlich mehr geklickt als für Gesundheitsprodukte.

Wie wird sich die Videowerbung entwickeln?

Glickman: Das Volumen der Videowerbung wird steigen - und noch mehr das Budget dafür. Wir brauchen neue Ideen: Das Format des 30-Sekunden-Spots stammt aus der Fernsehwerbung, wir haben ihn benutzt, weil es nichts anderes gab. Jetzt müssen wir neue Formate entwickeln: Sie sollen interaktiv sein. Und sie sollen die Möglichkeiten des Internets ausschöpfen. Hier steckt noch viel Potenzial.

Jason Glickman im internetworld.de-Video über die Zukunft der Videoads:

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