
Mit zahlreichen Innovationen und einer neuen Werbestrategie startet das Portal Check24 ins kommende Jahr.
Das Vergleichsportal Check24 startet mit einer Reihe von Innovationen ins kommende Jahr. Das wurde heute im Rahmen eines Pressegesprächs in München bekannt. So will die Plattform einen Preisvergleich für Autoreifen anbieten und damit ihre führende Stellung im Kfz-Bereich ausbauen - Check24 vergleicht derzeit über 280 unterschiedliche Autoversicherungs-Tarife.
Geplant ist auch, den Preisvergleich auf weiteres Kfz-Zubehör wie Motoröl oder Scheibenwischer auszudehnen. Derzeit finden zudem Gespräche mit Werkstätten statt, um dem User auch gleich noch die passenden Montageservices offerieren zu können. "Wir bauen derzeit ein Netz an Partnerwerkstätten auf", so Henrich Blase, Geschäftsführer von Check24.
Nach Angaben von Christoph Röttele, dem Sprecher der Geschäftsführung, setzt sich das Unternehmen auch intensiv mit einem Schnellrechner für Versicherungsvergleiche auseinander. Dieser würde dann nicht mehr sämtliche Tarife in all ihren Ausprägungen anzeigen, sondern sich auf wesentliche Eckdaten beschränken. Geschuldet ist dies dem veränderten Mediennutzungsverhalten: Wenn User über Smartphone Versicherungen vergleichen wollen, machen allzu detaillierte Abfrage-Systematiken keinen Sinn mehr. Zu rechnen sei mit so einer Schnell-Version in den kommenden drei bis sechs Monaten.
Google und ProSieben als härteste Wettbewerber
Als härteste Wettbewerber sieht Check24 inzwischen nicht mehr die angestammten Player, sondern den US-Konzern Google sowie die ProSieben-Gruppe. Google hat beispielsweise im März in Kalifornien einen Kfz-Versicherungsvergleich gestartet, weitere US-Staaten sollen folgen. Über einen Markteintritt in Deutschland wird immer wieder spekuliert. Und der ProSiebenSat.1-Konzern hat erst im Juni das Vergleichsportal Verivox übernommen und will sich in diesem Bereich mit weiteren Zukäufen breiter aufstellen.
Diesen Montag gab der Konzern beispielsweise bekannt, das Flugreise-Portal Etraveli übernommen zu haben. Check24 will sich diesem Wettbewerb mit dem kontinuierlichen Ausbau seines Portfolios stellen. Henrich Blase: "Wir werden unsere Produktbereiche weiter ausbauen. Für die nächsten Jahre haben wir weitere Projekte in der Pipeline."
Vor dem Hintergrund des wachsenden Konkurrenzdrucks stockt Check24 seinen Mediaetat im kommenden Jahr auf. 2015 lag dieser bei 118 Millionen Euro brutto. Dabei überlege man allerdings, die Ausgaben für TV-Werbung deutlich herunterzufahren, so Röttele. Schließlich will das Unternehmen mit teuer bezahlten TV-Spots auf den Sender ProSieben oder Sat.1 den härtesten Wettbewerber im Lande nicht auch noch finanziell unterstützen. Das Unternehm erwägt deshalb eine Änderung seiner Mediastrategie: weniger Fernsehwerbung, dafür mehr Radio, Online, Out of Home und Print.