
Der Webhoster startet ab sofort ein Programm zum Entwickeln von Software as a Service-Applikationen. Auch Host Europe beteiligt sich an der Initiative um den Softwarestandard APS
Andreas Gauger, CEO des Webhosting- und Telekommunikationsanbieters 1&1, sieht bereits seit einiger Zeit Software as a Service als logische Erweiterung zu Webhosting. 2007 kündigte er die Unterstützung des Entwicklungsstandards APS (Application Packaging Standard) an, der es Softwareentwicklern erlaubt, Anwendungen zu entwickeln, welche problemlos auf jeder Serverplattform laufen, die APS unterstützt. Der kommerzielle Schwerpunkt liegt bei der APS-Initiative ganz eindeutig auf Mietmodellen, also Software as a Service, die im Webbrowser läuft und so lange bezahlt wird, wie der Kunde sie nutzt. 2007 hatte 1&1 auf dem US-Markt Click&Build eingeführt, eine Plattform zur Verwaltung von APS-Anwendungen. Jetzt können auch deutsche 1&1-Webhostingkunden via Click&Build auf SaaS-Anwendungen zurückgreifen, diese lassen sich in der Regel mit einem Mausklick installieren. Typische Click&Build-Anwendungen sind zum Beispiel komplette Forensysteme, Wikis oder CMS. Zum Deutschlandstart stellt 1&1 zehn APS-Anwendungen zur Verfügung, sie können von den den Webhosting-Kunden ohne weitere Kosten auf ihrer Website eingebunden werden.
Hinter dem offenen Standard APS steht die Firma Parallels, früher bekannt als SW Soft. SW Soft ist in Hostingkreisen als Entwickler der Server-Verwaltungsoberfläche Plesk gut eingeführt. Wie Parallels-Chef Serguei Belussov in Hannover bekannt gab, gibt es derzeit 107 verschiedene nach APS zertifizierte Anwendungen, Tendenz steigend. 1&1-Chef Gauger sieht in APS vor allem großes Potenzial für Softwareentwickler, sie können in Kooperation mit Webhostern ihre Produkte den Hosting-Kunden anbieten - und gemeinsam an den Erlösen partizipieren. Einen Mitstreiter im deutschen Markt hat Gauger bereits gefunden: Auch der Business-Hoster Host Europe will den APS-Standard unterstützen. Vom Erfolg von APS ist der 1&1-Chef fest überzeugt: "Auch wenn Sie es heute noch nicht glauben, in fünf Jahren werden Sie sagen, das war der Tag, als Software as a Service so richtig losgelegt hat."