
Ende Juli verkündete der Modehersteller Boss, dass sein Premium-Label "Boss" künftig nicht mehr auf Zalando verkauft werde, weil dem Schrei-vor-Glück-Versender dafür einfach die Klasse fehle. Seine Marke "Boss Orange" hingegen scheint das Stuttgarter Unternehmen künftig breiter streuen zu wollen. Ab sofort ist die Marke mit einem eigenen Markenshop auch auf Amazon vertreten. Doch die Umsetzung zeigt, dass der E-Commerce-Riese in Sache Modepräsentation immer noch reichlich schlecht aufgestellt ist. Inspirierendes Shopping sieht anders aus, doch es wird spannend sein, zu erfahren, ob die schiere Reichweite des E-Commerce-Riesen dieses Manko wettmachen kann. Außerdem in den E-Commerce-Trends: Die britische Jugend läutet für Fußgängerzonen das Totenglöckchen und Rakuten hat mal wieder zugekauft.
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- NEWS -
Das Modelabel Boss, das sich im Premium-Segment kürzlich von Zalando verabschiedet hat, vertreibt sein Label "Boss Orange" ab sofort auch im eigenen Boss-Orange-Brand-Shop auf Amazon. Darauf weist ein großes Banner gleich auf der Startseite von Amazon hin. Die Produktpräsentation allerdings ist alles andere als schick. Wer beispielsweise auf der Brand-Shop-Startseite auf "Kleidung" klickt, erhält ein ungeordnetes Sammelsurium an Klamotten, die Produktdetailseite erscheint im typischen Amazon-Style. Da kann man nur sagen: Zalando kann es besser. >>>zum Boss-Orange-Brand-Shop
Die Deutsche Bahn erweitert ihr Online-Angebot um zwei neue Reiseservices. So können Reisende unter bahn.de/zugradar ihren Zug in Echtzeit im Internet verfolgen und so die genauen Abfahrtzeiten einsehen. Darüber hinaus ist geplant, Reisenden die Planung ihrer Reise von Tür zu Tür zu ermöglichen und auch andere Transportmittel dabei zu berücksichtigen. >>>Handelsblatt.com
Die deutsche eBay-Website war am Freitag vormittag teilweise nur schwer zu erreichen. Zahlreiche Nutzer beschwerten sich über technische Schwierigkeiten, die ihnen das Mitbieten erschwerten. Am Freitag Nachmittag waren die Störungen "größtenteils behoben". Allerdings weist eBay bereits seit 2007 darauf hin, dass es freitags regulär Wartungsarbeiten gebe, die zum Ausfall bestimmter Funktionen führen könnten. >>>Heise.de
Autohaus24.de ist laut ADAC das beste Neuwagen-Portal im Internet. Bei der Analyse von zwölf Anbietern im Hinblick auf Preisgestaltung, Transparenz und Nutzerfreundlichkeit wurde nur Autohaus24.de mit der Gesamtnote "sehr gut" beurteilt. Das Urteil: Ansprechender und leicht zu bedienender Internetauftritt, schneller Service und ein überdurchschnittlicher Preisnachlass. Das Testurteil "gut" erhielten neun weitere Internetportale: meinauto.de, carworld-24.de, autodiscountnord.de, carneoo.de, netcar.de, rabatt-auto.de, ecars.de, und intercar-24.de. Meinauto.de und carneoo.de erhielten von allen Portalen die besten Noten für Transparenz. Zu den Verlierern zählen apl24.de ("ausreichend"), autoaid.de ("mangelhaft") und airportcars24.de ("sehr mangelhaft"). Der durchschnittliche Rabatt auf Neuwagen betrug 16 Prozent.
>>>Pressemitteilung / Wiwo.de
Zalando startete am Sonntag seinen neuen Werbespot auf ProSieben, Sat.1 und Kabel 1. Beworben wird das große Fashion-Sortiment, indem eine nächtliche Polizei-Verkehrskontrolle zur Modeschau wird. >>>Internetworld.de
Airberlin lässt künftig auch per Paypal bezahlen. Wer seine Airberlin Visa Card bei Paypal als Zahlungsmittel hinterlegt hat, sammelt automatisch auch Topbonus-Prämienmeilen. >>>tmta.de
- INTERNATIONAL -
Die Otto Group Russia erreichte im Juli mit ihren Webshops rund 5,9 Millionen Besucher, zeigt eine Analyse des Technologie-Unternehmens Similar Group. Damit belegt das Unternehmen den dritten Platz bei den Online-Warenhäusern in Russland. Marktführer ist Konkurrent Wildberries.ru mit rund 9,9 Millionen Besuchern, das russische Zalando-Äquivalent Lamoda.ru zählt 6,1 Millionen Besucher. Allerdings seien die Otto-Kunden bemerkenswert treu, so die weitere Analyse: So verbrächten die Besucher im Schnitt zehn Minuten auf den Seiten. 18 Prozent kommen durch E-Mail-Kampagnen, bei Wildberry sind es nur 4,2 Prozent, bei Lamoda 8,9 Prozent. _So_erfolgreich_ist_Otto_in_Russland_2013082314654/:>>>Fashion United
Rakuten hat sich im Rahmen einer Finanzierungsrunde über 23 Millionen US-Dollar an Slice beteiligt. Mit dem Dienst können Nutzer automatisch ihre Pakete tracken, Rechnungen speichern und Geld sparen, indem sie sich informieren lassen, wenn die Preise ihrer Lieblingsprodukte fallen. >>>Exciting Commerce
Amazon will ein eigenes Funknetzwerk aufbauen. Das Frequenzspektrum soll dem Satellitentelefonie-Anbieter Globalstar gehören. Das Ziel von Amazon: Daten sammeln. Über ein eigenes Netz könnte der Riese eruieren, welche Seiten die Nutzer von welchen Orten und mit welchen Geräten besuchen. Auch die Abhängigkeit von Partnern würde so minimiert. >>>ZDNet.de
Neiman Marcus will seine Kunden bei der Auswahl von Beautyprodukten künftig online ähnlich gut beraten wie stationär. Dazu stehen ab sofort Spezialisten für die Marken Armani Beauty, Beauty by Clinica Ivo Pitanguy, Cle de Peau Beaute, Creed, Dior Beauty, Guerlain, Hanae Mori, La Prairie, Laura Mercier, Revive, Shiseido und Yves Saint Laurent zur Verfügung. Kunden können sie über die Website per Mail ansprechen und Rat einholen. >>>Retailing Today
J.C. Penney hat im zweiten Quartal 2013 über seine Website JPC.com 215 Millionen US-Dollar Umsatz erwirtschaftet - 2,3 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. 2011 lagen die Umsätze für das zweite Quartal noch bei 326 Millionen US-Dollar, danach allerdings traf der damalige CEO Ron Johnson die Entscheidung, das stationäre Geschäft in den Vordergrund zu stellen. Diesen Beschluss hat der seit diesem Frühjahr amtierende neue CEO Myron Ullmann kassiert: Jetzt will man sich wieder auf den E-Commerce fokussieren. Dass die E-Commerce-Umsätze nicht mehr ganz so drastisch sinken, kann da schon als positives Zeichen gewertet werden. >>>Internet Retailer
Das Modelabel Gap erzielte im zweiten Quartal E-Commerce-Umsätze in Höhe von 466 Millionen US-Dollar und damit 27 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Online-Anteil am Gesamtumsatz liegt bei 34,1 Prozent. Den Zuwachs erklärt das Unternehmen mit seiner Omnichannel-Strategie, die es Kunden erlaubt, sich online Produkte in die Läden schicken zu lassen oder stationäre Produkte über das Web zu suchen und zu reservieren. Der Gesamtumsatz des Unternehmens stieg um acht Prozent auf 3,87 Milliarden US-Dollar. Auf vergleichbarer Fläche nahmen die Umsätze um fünf Prozent zu. >>>Internet Retailer
Auch bei Abercrombie & Fitch stiegen die Online-Umsätze im zweiten Quartal. Das Unternehmen, das am liebsten nur schöne Kunden hätte, meldet ein Online-Umsatzplus von 20,8 Prozent auf 127,7 Millionen US-Dollar. Der gesamte Nettoumsatz sank allerdings leicht um 0,6 Prozent auf 951,4 Millionen US-Dollar. >>>Internet Retailer
- BACKGROUND -
Zukunft des Handels: Zehn bis 15 Jahre alte Jugendliche in Großbritannien sehen die Zukunft ihrer Einkaufsstraßen als Sammlung von Showrooms. Das zeigt eine Studie der Marketing- und Technologieberatung Amaze, die seit 2011 britische Jugendliche zu ihren Einkaufsgewohnheiten befragt. Diese gehen klar davon aus, dass sie in Zukunft vor allem online einkaufen werden und die Fußgängerzonen dadurch leerer werden. Es sei einfach bequemer, sich die Sachen nach Hause schicken zu lassen, so die Aussagen der nachwachsenden Konsumentengeneration. >>>Bizreport.com
Retourenmanagement: 40 Prozent der Händler, die ihre Retourenquote ermitteln, wissen überhaupt nicht, was eine Rücksendung sie kostet, zeigt eine aktuelle Studie von ibi Research. Wie Händler ihre Quote gering halten, ist einmal mehr bei t3n.de zu lesen. >>>t3n.de
- ZAHL DES TAGES -
Seit 3.001 Tagen bloggt "Exciting Commerce" über E-Commerce. Wir haben immer gerne mitgelesen und freuen uns auf die nächsten 3.001 Tage. Herzlichen Glückwunsch, Jochen Krisch! >>>Exciting Commerce
- GEHÖRT -
"Wenn die Margen erodieren und gleichzeitig die Erwartung an Service wächst, bleiben nur bessere Prozesse und Skaleneffekte. Margenerhöhung durch mehr Effizienz verbunden mit Wachstum durch Verdrängung."
Martin Groß-Albenhausen vom bvh sieht fast alle ehemaligen Alleinstellungsmerkmale des Handels wanken. Der Mehrwert der Beratung sinke mit dem Vorwissen der Kunden, die Markenwahrnehmung erfolge auf vielen Kanälen und die Sortimentsbildung übernähmen häufig engagierte Redakteure oder Blogger. >>>bvh-Blog