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Welche Bezahlarten Webshopper wollen
Sonstiges 13.09.2013
Sonstiges 13.09.2013

Payment-Studien Welche Bezahlarten Webshopper wollen

Vorkasse und Nachnahme - das waren in den Anfangstagen der Webshops die einzigen Bezahlverfahren, die zur Verfügung standen. Die Palette ist heute deutlich breiter: Paypal, Kreditkarte, Sofortüberweisung und auch der Kauf auf Rechnung sind feste Größen im Zahlungsmix. Zwei Studien haben die Internet-Nutzer nach ihren Vorlieben beim Online-Kauf befragt.

Kreditkarte, Rechnung, Paypal, Lastschrift, Vorkasse, Sofortüberweisung: Diese Zahlungsverfahren haben die von Ibi Research befragten Konsumenten in den vergangenen zwölf Monaten beim Einkaufen im Internet am häufigsten genutzt. Für die Studie "Erfolgsfaktor Payment" untersuchte das Institut an der Universität Regensburg, welche Bezahlverfahren Verbraucher kennen und verwenden. Der besondere Fokus der Studie, die Teil des E-Commerce-Leitfadens ist, liegt darauf herauszufinden, welche Kombination an Bezahlverfahren für Online Shops am erfolgversprechendsten ist. Ibi Research hat festgestellt, dass im vergangenen Jahr vor allem der Kauf auf Rechnung und die Kreditkarte eingesetzt wurden. Die Zahlart Nachnahme hat im Vergleich zu einer früheren Befragung hingegen an Zuspruch verloren. Die Tabelle zeigt, welche Zahlarten die von Ibi Research Befragten in der Vergangenheit bereits verwendet haben.

Teilweise abweichende Ergebnisse

Die Ergebnisse der Studie "Der Internet-Zahlungsverkehr aus Sicht der Verbraucher in D-A-CH" (IZV 11) weichen von den Ergebnissen der Studie "Erfolgsfaktor Payment" in einigen Punkten ab. Auch das E-Commerce-Center hat für die elfte Ausgabe der IZV-Studie Konsumenten danach befragt, welche Zahlarten sie für den Internet-Einkauf kennen und schon benutzt haben (siehe Grafik). Während in der Studie "Erfolgsfaktor Payment" 83 Prozent angeben, die Kreditkarte schon einmal benutzt zu haben, kommt die IZV zu dem Ergebnis, dass nur knapp 50 Prozent der Befragten in der Vergangenheit schon mit der Kreditkarte im Internet bezahlt haben. Beim Einsatz der Lastschrift und des Internet-Zahlungsverfahrens Paypal ähneln sich die Ergebnisse, bei der Vorkasse und der Sofortüberweisung gibt es hingegen ebenfalls Differenzen.

Ein möglicher Grund dafür könnte ein Stichprobeneffekt sein. Für die IZV wurde ein Internet-repräsentatives Online Panel in den drei Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz befragt. Die Zusammensetzung der Teilnehmer entsprach nach Alter und Geschlecht der Gesamtgruppe der Internet-Nutzer. Für "Erfolgsfaktor Payment" erging ein Aufruf über Verbände und Partner von Ibi Research, an der Umfrage teilzunehmen. Es haben sich mehr Männer (71 Prozent) als Frauen beteiligt. Der Anteil der Befragten mit hohem Haushaltsnettoeinkommen über 3.000 Euro liegt bei 52 Prozent. Diese beiden Faktoren dürften erklären, warum die Kreditkarte von den für "Erfolgsfaktor Payment" Befragten so viel häufiger eingesetzt wird.

Beide Studien haben unterschiedliche Erkenntnisschwerpunkte und bieten Händlern interessanten Lesestoff. So untersuchte Ibi Research, welche Bezahlverfahren die Kaufabbruchquote senken können. Führt beispielsweise ein Shop die Zahlung per Rechnung ein, kann er mit einer durchschnittlichen Senkung der Abbruchquote beim Kauf von knapp 80 Prozent rechnen. Um 68 Prozent sinkt sie bei der Einführung der Kreditkartenzahlung und um 40 Prozent bei der Einführung der Lastschrift.

Für Maria Klees, eine der Autorinnen der Studie IZV 11 des E-Commerce-Centers, ist die Entwicklung von Paypal in den vergangenen zwei Jahren eines der spannendsten Ergebnisse: "Paypal baut den Anteil an den Kauftransaktionen stetig aus. Der Anteil hat sich in den vergangenen zwei Jahren fast verdoppelt", erklärt sie.

Verbraucher wurden für die IZV 11 befragt, wie viele Online-Käufe sie in den vergangenen drei Monaten durchgeführt und welches Zahlverfahren sie eingesetzt hatten. Daraus errechnete das ECC einen geschätzten Anteil der Zahlverfahren an allen B2C-Kauftransaktionen. Paypal ist Spitzenreiter und liegt mit einem Anteil von rund 30 Prozent an allen Transaktionen vorn, gefolgt von der Rechnung mit 18 Prozent, der Lastschrift mit rund 15 Prozent und der Kreditkarte mit 12,4 Prozent. Die IZV-Studie, für die erstmals Österreicher und Schweizer einbezogen wurden, zeigt, dass es im deutschsprachigen Raum erhebliche Unterschiede im Zahlungsverhalten der Konsumenten gibt. So dominiert in der Schweiz die Kreditkarte im Online-Handel, während die Deutschen verstärkt auf Paypal und die traditionelle Lastschrift setzen.

Methodik der beiden Studien

Für die Studie "Erfolgsfaktor Payment" (2. Auflage) wurde ein szenariobasierter Fragebogen entwickelt, der von Privatpersonen ausgefüllt und anschließend von Ibi Research an der Universität Regensburg ausgewertet wurde. Die erhobenen Daten resultieren nicht aus realen Kaufvorgängen, sondern aus einer Online-Befragung im zweiten Halbjahr 2012. Insgesamt hat Ibi Research 1.060 Fragebögen ausgewertet. Die Studie steht auf der Website www.ecommerce-leitfaden.de kostenlos zur Verfügung.

1.978 Internet-Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden für die Studie "Internet-Zahlungsverkehr aus Sicht der Verbraucher in D-A-CH" (IZV 11) befragt. Dazu haben die Herausgeber der Studie, das E-Commerce-Center (ECC) am Kölner Institut für Handelsforschung, die Hochschule Aschaffenburg und die Paysys Consultancy GmbH, in den drei Ländern Internet-repräsentative Online Panels rekrutiert und befragt. Erstmals bezieht das ECC die Länder Österreich und Schweiz in die Studie ein. Sie ist im Webshop des ECC zum Preis von 99,00 Euro erhältlich.

Neben den hier erfassten, gut etablierten Bezahlmethoden haben auch immer mehr Dienstleister Angebote für Micro- und Mobile Payment im Angebot. Auch dazu gibt es bereits Studien, die die Verbreitung mobiler Bezahlmethoden erfassen.

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