
Das Online-Buchungsportal HRS erhöht die Provision für Hoteliers - und handelt sich Ärger mit der Hotelkette Arcotel ein. Vor allem über das ungleiche Machtverhältnis von Buchungsportal und Hotelier zeigt sich Manfred Mayer, Alleinvorstand der Arcotel Hotel AG erbost.
"Durch die weitere Monopolisierung einiger weniger Marktführer wird es immer schwieriger unsere Interessen durchzusetzen", meint Manfred Mayer. Letztlich sei es kein Geheimnis, dass Arcotel über Internet-Vertriebskanäle einen wesentlichen Teil seiner Buchungen generiert, was auch die Anbieterseite wisse. Dass HRS nun auch noch die Provision erhöht hat, spiegle das schiefe Machtverhältnis zwischen den Marktteilnehmern wieder. "Wenn Buchungsportale weiterhin derartige Aktionen umsetzen, werden die Hoteliers gezwungen, nach Alternativen zu suchen", empört sich Mayer. Grundsätzlich jedoch sieht der Alleinvorstand der Arcotel Hotel AG Buchungsportale wie HRS als guten Distributionskanal an.
HRS begründete die Provisionserhöhung mit der notwendigen Anpassung an den von der HDV (Hoteldirektorenvereinigung Deutschland) veröffentlichten Marktdurchschnitt von 15 Prozent für Einzelreservierungen. Die Provision führender Buchungsportale betrage der Untersuchung zufolge 14,85 Prozent.
Das österreichische Unternehmen Arcotel zählt zu den 50 umsatzstärksten Hotelgruppen in Deutschland. HRS (Hotel Reservation Service Robert Ragge GmbH) bietet als Online-Buchungsportal ein elektronisches Hotel-Reservierungssystem und ist mit etwa 39 Prozent Marktführer.
Das Kölner Unternehmen HRS stand zuletzt mit der Übernahme von Hotel.de – der drittgrößten Firma auf dem Markt – im Fokus und will bis 2013 die Hälfte seines Umsatzes im Ausland erzielen.