
Google hat in den USA einen Versuch gestartet, dem Bezahlen per Handy zum Durchbruch zu verhelfen. Sechs von zehn Deutschen würden diese Funktion jedoch nicht nutzen, selbst wenn ihr Smartphone über eine entsprechende Technik verfügt.
Nur knapp ein Drittel (32 Prozent) würden mit dem Handy zahlen, 60 Prozent sind dazu nicht bereit. Der Rest ist unentschieden. Das ergab eine repräsentative Onlineumfrage von Faktenkontor und dem Marktforscher Toluna unter mehr als tausend Personen.
Der Grund für die ablehnende Haltung sind Sicherheitsbedenken: 69 Prozent haben Angst vor Datenmissbrauch, 58 Prozent vor falschen Abbuchungen, 48 Prozent befürchten eine Werbeflut. Unsicherheit herrscht auch hinsichtlich der Finanzierung der neuen Bezahlsysteme: 45 Prozent der Befragten sehen zusätzliche Kosten auf sich zukommen, wenn sie die neuen Services nutzen wollen.
Bei der Frage nach dem sichersten Anbieter würden sich die Deutschen auf die Expertise der Geldinstitute verlassen. Jeder Zweite (48 Prozent) setzt auf die Entwicklung der notwendigen Technik durch Banken und Sparkassen. Nur 13 Prozent halten die Telefongesellschaften für befähigt, sichere und funktionsfähige Systeme auf den Markt zu bringen. Sieben Prozent trauen dies auch den Herstellern von Handysoftware zu.
Selbst unter den Befürwortern gibt es kein uneingeschränktes Vertrauen in die neuen Bezahlmöglichkeiten. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) würden maximal hundert Euro mobil bezahlen, jeder Vierte davon sogar nur bis zu zehn Euro.
Google kooperiert mit dem Kreditkartenanbieter MasterCard und dem Bankkonzern Citigroup, damit Kunden künftig ihre Einkäufe bezahlen können, indem sie ihr Android-Handy vor ein Lesegerät halten. Mit Hilfe der Near-Field-Communication-Technologie (NFC) sollen Verbraucher über eine mobile App für das Nexus S und kommende Android-Handys bezahlen können. Das Handy wird auf diesem Weg zur elektronischen Geldbörse.