
Kleine Kinder glauben ans Christkind, der stationäre Handel daran, dass Kunden das stationäre Einkaufserlebnis lieben. Doch der diesjährige Black Friday, traditionell DER Einkaufstag für den stationären US-Handel, zeigt: Das schöne Einkaufserlebnis lockt immer weniger US-Verbraucher vom heimischen Truthahn weg. Stattdessen bewegt man den vollgefutterten Ranzen nur noch vor den Computer oder das Tablet und schnappt sich die Schnäppchen im Web. Stärkster Profiteur der neuen Verbraucherbequemlichkeit: Amazon. Außerdem in den E-Commerce-Trends: Mercedes soll diese Woche in den Online-Handel starten und dann haben wir noch ein Wort in eigener Sache: Am Freitag hatten wir nämlich fälschlicherweise berichtet, dass die Shopping-Community mydealz.de Initiator und Betreiber der Aktionsseite blackfridaysale.de sei. Die 6Minutes Media GmbH, als Betreiber von mydealz.de, distanziert sich ausdrücklich davon, in irgendeinem Zusammenhang mit blackfridaysale.de zu stehen.
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- NEWS -
Amazon wird über kurz oder lang wohl auch in Deutschland in den Handel mit Lebensmitteln einsteigen. Deutschland-Chef Ralf Kleber sieht hier einen eindeutigen Kundenauftrag, allerdings noch nicht unbedingt morgen. Die teure Logistik bindet sich der E-Commerce-Riese allerdings nicht ohne Grund ans Bein: "Wenn wir wollen, dass ein Kunde täglich einen Grund hat, mit uns in Interaktion zu treten, müssen wir Nahrungsmittel im Angebot haben und nicht nur Bücher und Schuhe", so Deutschland-Chef Ralf Kleber, der auch fest davon überzeugt ist, dass sein Unternehmen die Herausforderung meistern könne. >>>Morgenpost.de
Mercedes startet Informationen des "Abendblatt" zufolge in dieser Woche den Internetvertrieb von Leasing-Autos bei der Mercedes-Benz-Niederlassung Hamburg. Auch in Warschau will der Autohersteller Erfahrung im Online-Verkauf sammeln. Zum Verkauf stehen vorkonfigurierte Wagen der Kompaktreihen A- und B-Klasse sowie das viertürige Coupé CLA. Ein zwölfköpfiges Team ist mit dem Online-Projekt betraut. >>>abendblatt.de
Die britische Warenhauskette Debenhams will in Deutschland stärker Fuß fassen. Dazu will das Modeunternehmen, das seit eineinhalb Jahren einen deutschen Webshop betreibt, im kommenden Jahr auf auf eBay Reichweite abschöpfen. In Großbritannien verfolgt die Warenhauskette die eBay-Strategie seit kurzem. Dort sind 50.000 Artikel im Sortiment. >>>Textilwirtschaft.de
Daimler lässt ab sofort nicht mehr nur Autos teilen, sondern auch Parkplätze. Über den Dienst Park2gether können Besitzer über eine App freie Stellplätze stunden- oder tageweise vermieten. Den Preis legen sie selbst fest, Park2gether behält eine Provision von 25 Prozent. Aktuell wird der Service in Berlin und Hamburg getestet, prinzipiell stünden jedoch alle Großstädte an. Angesichts der jüngsten Enwicklungen zur privaten Wohnungsvermietung ist man fast schon gespannt, was den Kommunen hierzu einfallen wird. >>>Wiwo.de
Der Online-Pure-Player Sparhandy zeigt jetzt auch im stationären Handel Präsenz. In Köln wurde ein Flagshipstore auf 85 Quadratmetern eröffnet, in dem Kunden 80 Smartphones und Tablets vor dem Kauf bei einem Kaffee testen können. >>>ecommerce-vision.de
Lendico heißt das jüngste Baby aus dem Brutkasten von Rocket Internet. Sechs Monate dauerte die Vorbereitung, 50 Mann arbeiteten an dem Marktplatz für Kreditnehmer und Anleger. Positionierung ist "die digitale Alternative zu Banken." Die Verzinsung beginnt bei 2,99 Prozent, Anleger können ab 25 Euro in Kreditvorhaben investieren. Die Kredithöhe liegt zwischen 1.000 und 25.000 Euro. >>>Deutsche-Startups.de
Luxodo, ein Online-Marktplatz für High-End-Einzelhändler, der inzwischen 65 Partner zählt, hat 1,77 Millionen Euro Risikokapital von Investoren wie DN Capital, b-to-v und einigen Altinvestoren eingesammelt. Mit dem Geld sollen Prozesse optimiert und die internationale Expansion vorangetrieben werden. >>>Fabeau
Der japanische Modefilialist Uniqlo startet 2014 einen deutschen Webshop. Bislang war der Textilit nur in Großbritannien aktiv, verschickte aber - auf drängenden Wunsch der Kunden - in immer mehr Länder außerhalb Großbritanniens. >>>Textilwirtschaft.de
- INTERNATIONAL -
Targets wichtigste Shopping-Destination am Black Friday war - entgegen aller Konvention - der Online-Shop. Die Bestellraten für die Deals lagen doppelt so hoch wie im Vorjahr, konstatiert das Unternehmen erfreut. Insgesamt wird der Black Friday, einst als Shopping-Tag für den stationären Handel gedacht, immer mehr zum Online-Event. Im Vorjahr flossen 40 Prozent der Umsätze in Höhe von 59 Milliarden US-Dollar, die an dem Black-Friday-Wochenende erzielt wurden, in die Kassen der Online-Händler. Das war 23 Prozent mehr als noch 2006. Zahlen von Nielsen zeigen: Die stationären Hochzeiten sind passé. 51 Prozent der befragten Verbraucher wollten am Freitag online einkaufen, nur 48 Prozent planten den Besuch eines großen Retailers wie Target oder Wal-Mart. Bei Amazon erzielten Marktplatzpartner am Donnerstag 31 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahreszeitraum, bis Freitag Mittag lagen die Umsätze Zahlen von ChannelAdvisor zufolge 25 Prozent über Vorjahr. >>>WSJ.com
Amazon macht mit Goodreads das digitale Lesen zum sozialen Event. Denn künftig kann nicht mehr nur auf der Plattform Goodreads über Bücher diskutiert werden, sondern im Kindle Reader auch innerhalb der digitalen Bücher. >>>ExcitingCommerce.de
Der Second-Hand-Marktplatz für Luxusmode, Walkinmycloset.com, ist jetzt auch in Europa aktiv. Anders als die Konkurrenten setzt das Unternehmen auf kuratierte Inhalte. Es werden nur ausgewählte Kleidungsstücke überhaupt aufgenommen, diese werden inhouse fotografiert und mit 25 Prozent Provision verkauft. In den USA erzielte die Seite im November zwischen 60.000 und 70.000 Unique Visitors. >>>WWD.com
Bibliotech heißt die erste US-Bibliothek, die nur digitale Bücher verleiht. Da die Anschaffung der E-Books teuer ist, sind aktuelle Bestseller allerdings rar. Die Bibliothek verfügt über 600 E-Reader, 48 Computer, zehn Laptops und 40 Tablets, das E-Book-Angebot umfasst 10.000 Titel. Die Leihdauer beträgt zwei Wochen. >>>Buchreport.de
- BACKGROUND -
Konjunkturaussichten: Deutschlands Onlinehändler schauen nicht mehr so optimistisch in die Zukunft wie noch zu Jahresbeginn, zeigt eine Umfrage des Preisvergleichsdienstes Become Europe. Sahen sich im März noch 83 Prozent der 1.000 befragten deutschen Webshopbetreiber für die Zukunft gut gerüstet, sank der Wert im November auf 58 Prozent. Die Umsatzerwartungen für das Weihnachtsgeschäft sind aber durch die Bank hoch. >>>ibusiness.de
Online-Möbel: Er hat lange auf sich warten lassen, der Siegeszug der Möbelbranche ins Internet. Denn lange Zeit galten Einrichtungsgegenstände und vor allem Möbel als online schwer vermittelbar. Aber inzwischen treten immer mehr Marktteilnehmer den Weg ins Web an: Egal ob Online Pure Player, stationäre Händler und Filialisten oder große Handelskonzerne - sie alle wollen etwas vom Kuchen abhaben. Internetworld.de hat in einem Möbel-Dossier die spannendsten Entwicklungen zusammengetragen. >>>Internetworld.de
Social Media: Facebook & Co. spielten als Traffic-Bringer am diesjährigen Black Friday kaum eine Rolle, zeigt eine IBM-Studie. Nur rund ein Prozent aller Käufe in Webshops kamen über Hinweise auf sozialen Plattformen zustande. >>>Mashable.com
Online-Weihnachtsgeschenke: Welche Geschenke kaufen die Deutschen im Web? Eine Studie von Creditreform Boniversum und dem bvh zeigt: Bekleidung (42 Prozent), Spielwaren (34 Prozent), Unterhaltungselektronik (33 Prozent), Gutscheine (27 Prozent) und Lebensmittel (24 Prozent) stehen hoch im Kurs. >>>fmm-magazin.de
M-Commerce-Kalkulator: Shopgate hat für Onlinehändler einen Rechner entwickelt, der es ihnen ermöglicht, kostenlos ihr Umsatzpotenzial zu berechnen, das sie durch eine mobile Optimierung ihrer Shops zusätzlich ausschöpfen können. Der Kalkulator steht Shopbetreibern gratis ab sofort auf der Website der Shopgate GmbH zur Verfügung. >>>The Hypertimes
- ZAHL DES TAGES -
Mehr als 500 Millionen Pfund sollen britische Verbraucher am heutigen Cyber Monday ausgeben, prognostiziert der Payment-Dienstleister Sage Pay. Im vergangenen Jahr lag die Summe bei 456 Millionen Pfund. Insgesamt rechnet der Dienstleister mit 113 Millionen Visits auf E-Commerce-Sites. >>>Telegraph.co.uk
- GEHÖRT -
"In Zukunft wird es keinen Unterschied mehr zwischen Online-Handel oder stationärem Handel geben. Sie werden mittelfristig zusammenlaufen."
Der Frankfurter Wirtschaftspublizist und Zukunftsforscher Andreas Haderlein machte dem Cloppenburger Einzelhandel Dampf. >>>NWZonline.de
"Snowfall in Germany is the bigger problem in the Christmas business. That is what gives me worry lines."
Die Streikdrohungen von Verdi gegenüber Amazon haben es inzwischen auch in die internationale Presse geschafft. Doch auch gegenüber Reuters gibt sich Deutschland-Chef Ralf Kleber gewohnt unberührt. >>>CNet.com