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Social Gaming als Goldgrube (Foto: istock/cjp)
Sonstiges 20.04.2010
Sonstiges 20.04.2010

Social Gaming als Goldgrube 680 Millionen Euro Umsatz mit virtuellen Gütern

Bei Gartenarbeit in der realen Welt sind die Pflanzen auch nicht geschenkt

Bei Gartenarbeit in der realen Welt sind die Pflanzen auch nicht geschenkt

Ob virtuelles Schweinezüchten auf der eigenen Farm oder Hobbykochen - Millionen von Usern verbringen ihre Zeit in sozialen Netzwerken mit Games wie Farmville. Die Unternehmensberatung Mücke, Sturm & Company schätzt den Umsatz durch den Verkauf virtueller Güter in Spielen auf Facebook auf mindestens 680 Millionen Euro in diesem Jahr.

Für das Jahr 2015 rechnet die Unternehmensberatung mit 3,9 Milliarden Euro Umsatz durch den Verkauf virtueller Güter auf Facebook. Das Geheimnis des Erfolges ist das so genannte Freemium-Konzept: Während die Mehrzahl der User kostenlos spielt, ist ein kleiner Teil bereit, Geld für zusätzlichen Premium-Content auszugeben. Durch diese zusätzlichen kostenpflichtigen Spielinhalte wird das Aufsteigen in höhere Level beschleunigt. "Dieses Item Selling ist das Herzstück der Monetarisierung von Social Games", sagt Achim Himmelreich. Manager bei Mücke Sturm & Company. Rund 90 Prozent der Umsätze von Social Gaming werden dadurch generiert.

Mücke, Sturm & Company hat am Beispiel Facebook errechnet, welches Umsatzpotential Item Sales bieten: Beim konservativen Ansatz wurde von einem Anteil von zwei Prozent zahlenden Social Gamern ausgegangen, im optimistischen Szenario von vier Prozent. Demnach beläuft sich der für 2010 erwartete Umsatz der Item Sales innerhalb von Social Games auf Facebook zwischen 680 Millionen und 1,7 Milliarden Euro.

Von Item Sales profitieren aber nicht nur die Spiele-Entwickler und die sozialen Plattformen, sondern auch Payment- und Kreditkartenanbieter, über die die Abrechnung der Item Sales läuft: Sie verdienen je nach Anbieter zwischen drei und 20 Prozent an den Mikrotransaktionen.

Auch andere Beteiligte gewinnen mit Social Gaming, so die Untersuchung: In-Game-Advertising eröffnet der werbetreibenden Industrie bisher ungenutzte Potentiale. So können ihre Produkte in die Spiele integriert werden oder sie entwickeln gleich ihre eigenen Games.

Aufgrund des hohen Monetarisierungspotentials rechnet die Unternehmensberatung in den kommenden Monaten mit folgenden Entwicklungen bei Social Gaming:

  • Öffnung weiterer Plattformen für Drittanbieter
  • Aufbau sozialer Gaming-Plattformen auf diversen Onlineportalen
  • Wachsendes Interesse an mobilem Social Gaming
  • Eintritt weiterer Unternehmen der Games- und Medienindustrie ins Social Gaming

Mit Wachstumsraten von bis zu 35 Prozent in 2010 sei Social Gaming das derzeit am stärksten wachsende Segment der Spieleindustrie, so Himmelreich. "Wer also an der Erfolgsstory Social Gaming teilhaben möchte, der sollte sich beeilen - jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt dafür."

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