(Foto: Photocase.de/Giftgruen)
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31,4 Millionen Internetnutzer haben 2008 im Web eingekauft und 19,3 Milliarden Euro ausgegeben.
Der deutsche Online-Handel spottet der Finanzkrise: Wie der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) meldet, geben die deutschen in diesem Jahr rund 19,3 Milliarden Euro für Waren und Dienstleistungen im Internet aus - 15 Prozent mehr als im Vorjahr (16,8 Milliarden Euro). Die Zahl der Online-Käufer überspringt mit 31,44 Millionen erstmals die 30-Millionen-Marke. Im Vorjahr kauften rund 29,37 Millionen Internet-Nutzer auch Waren im Web ein.
Der Vorsitzende des Ausschusses E-Commerce im BVH und Geschäftsführer des Hamburger Multi-Channel-Versenders Globetrotter Ausrüstung, Thomas Lipke, begründete die gute Entwicklung mit der zunehmenden Attraktivität des Online-Shoppings: "Bewegtbilder und Internet-Fernsehen stellen Produkte auf ganz neue Art und Weise dar. Social-Commerce wird immer wichtiger, denn die Menschen möchten durch Empfehlungen oder Kommentare die Meinungen anderer Käufer in ihre Kaufentscheidung einbeziehen können. Shopping-Clubs bieten exklusive Angebote für ihre Stammkunden an. Bei einigen Online-Shops können die Kunden auch selbst bei der Produktgestaltung aktiv werden.“
Umsatz mit Büchern und CDs geht zurück
Der Online-Umsatz mit Waren kann in diesem Jahr um 23 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 10,9 Milliarden Euro) zulegen. Dieses überdurchschnittliche Wachstum ist der entscheidende Grund dafür, dass auch der E-Commerce als Ganzes in diesem Jahr weiter wachsen kann. Der Online-Handel mit Waren hat in diesem Jahr erstmals einen Anteil von 46,9 Prozent (Vorjahr: 39,5 Prozent) am Gesamtumsatz des Versandhandels (28,6 Mrd. Euro im Jahr 2008).
Die deutschen Verbraucher kaufen neben Waren auch digitale Dienstleistungen im Internet ein. Hier belaufen sich die Ausgaben wie im Vorjahr auf 5,9 Mrd. Euro. 44 Prozent davon (Vorjahr: 37 Prozent) entfallen auf den Bereich Mobilität (Flugtickets, Bahntickets, Mietwagen). 27 Prozent (Vorjahr: 34 Prozent) sind bei den weiteren Reiseausgaben (Pauschalreisen und Übernachtungen) zu verorten. Elf Prozent (Vorjahr: 13 Prozent) Umsatz liegen im Bereich Ticketing, neun Prozent (Vorjahr: neun Prozent) gehen auf Entertainment-Ausgaben (z.B. MP3-Dateien, Klingeltöne, Spiele) zurück. Ein Prozent (Vorjahr: zwei Prozent) kann dem Kauf von Computer-Software zugeschrieben werden.
Die umsatzstärkste Warengruppe im Internet ist die Kategorie "Bekleidung, Textilien und Schuhe“. Insgesamt geben die Deutschen hier rund 4,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,9 Mrd. Euro) am Bildschirm aus (+18,2 Prozent). Der Umsatz mit Medien ist gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig (-2,5 Prozent). Bücher, CDs und DVDs erreichen nun einen Gesamtumsatz von 1,94 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,99 Miliarden Euro). An dritter Stelle folgen Unterhaltungselektronik und Elektronikartikel mit einem Gesamtumsatz im Internet von 1,28 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,21 Milliarden Euro) und einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 5,6 Prozent.