
Am 5. Februar war in mehreren Ländern Europas der Safer Internet Day, der auf das Thema Datenschutz im Internet aufmerksam machen will. Während Verbraucher- und Datenschützer vor den weitreichenden Gefahren für Nutzer durch Big Data warnen, betonen Hightech-Vertreter die "großen Potenziale" der Datenauswertung.
Das 1999 auf Initiative der Europäischen Kommission gestartete Safer Internet Programm soll die Medienkompetenz von Menschen aller Altersgruppen fördern und für Gefahren im Internet sensibilisieren. Auf einer Konferenz mit dem Thema "Big Data - Goldmine oder Dynamit" anlässlich des Safer Internet Day am 5. Februar 2013 wurde das Thema Datenschutz im Internet kontrovers diskutiert. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar habe eine "wirksame, rücknahmefeste Anonymisierung oder Pseudonymisierung" gefordert, berichtet das Newsportal Heise.de.
Personen dürften nicht anhand von Daten identifiziert werden können, forderte Schaar und warnte davor, dass Unternehmen mit entsprechenden Nutzerprofilen und "auf Basis eines Wissensvorsprungs Macht über uns ausüben" könnten. Auch Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) forderte klare Grenzen bei der Datenauswertung. So sollten Betroffene beispielsweise "aktiv einwilligen müssen", besonders bei der Erstellung von Nutzerprofilen.
Bitkom-Präsident Dieter Kempf betonte laut Heise.de dagegen die "großen Potenziale", die Big Data Wissenschaft und Gesellschaft biete. Wie sich Big-Data-Anwendungen innovativ nutzen ließen, etwa zur Analyse des Erbguts von Pflanzen, führte Andreas Nold vom Informationsdienstleister SAS aus. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) warnte davor, das Netz "unter Generalverdacht" zu stellen und forderte die Möglichkeit, soziale Netzwerke auch mit Pseudonymen nutzen zu können.