
Die erste Dekade ist geschafft: Am 4. Februar 2014 feiert Facebook, das Social Network mit den meisten Nutzern weltweit, seinen zehnten Geburtstag.

Das Prinzip von "Hot or not" stand am Anfang von Facebook: Als Student der Psychologie und Informatik programmierte Mark Zuckerberg im Oktober 2003 zunächst die Site facemash.com, auf der Kommilitonen in Harvard aufgerufen wurden, eine von zwei abgebildeten Frauen als die attraktivere auszuwählen. Das Problem: Zuckerberg veröffentlichte die Fotos der Studentinnen ohne deren Erlaubnis, weshalb die Site nur wenige Tage online blieb

Als Mark Zuckerberg die Idee zu facemash.com hatte, galt er als schüchterner Nerd. Und er war offenbar auch nicht allzu beliebt. Dennoch wurde das Social Network Facebook ein enormer Erfolg, wenngleich die Vorwürfe, dass das Social Network gegen Datenschutzbestimmungen verstoße, bis heute immer wieder aktuell sind

Am 4. Februar 2004 schließlich veröffentlichte Mark Zuckerberg gemeinsam mit Chris Hughes, Dustin Moskovitz und Eduardo Saverin die erste Version von Facebook, das damals noch unter thefacebook.com online stand. Seit 4. Februar 2004 existiert auch das Unternehmen Facebook Inc.

Ein knappes halbes Jahr nach der Gründung zog das Unternehmen im Juni 2004 mit seinem Firmensitz ins kalifornische Palo Alto. Zu dieser Zeit stieg auch Sean Parker, Mitgründer der 1999 gestarteten Online-Musiktauschbörse Napster, bei Facebook ein. Nach ihm folgten noch viele weitere Mitarbeiter, sodass die Räumlichkeiten in Palo Alto bald zu klein wurden. Im Mai 2009 zog Facebook deshalb in dieses Gebäude, das allerdings nach rund zwei Jahren ebenfalls nicht mehr ausreichte

2011 stand deshalb ein weiterer Umzug an. Seitdem residiert Facebook Inc. in Bürogebäuden, in denen zuvor Sun Microsystems zu Hause war. Der aktuelle Hauptsitz liegt in Menlo Park, ebenfalls im Silicon Valley, südlich von San Francisco. Im Lauf der Zeit wurde es auch hier wieder eng, weshalb das Unternehmen Baupläne hat, wie im März 2013 die Zeitschrift Mercury News berichtete.
Der neue Firmensitz, der an einer Schnellstraße gegenüber des derzeitigen Hauptsitzes entstehen soll, hat der Star-Architekt und Pritzker-Preisträger Frank Gehry entworfen. Das Dach des neuen Gebäudes soll begrünt und teilweise mit Eichen bepflanzt werden. Dafür änderte der Gemeinderat von Menlo Park bestehende Bebauungsvorgaben, damit das Gebäude so hoch wie geplant errichtet werden kann

Eine wichtige Rolle neben Mark Zuckerberg spielt Sheryl Sandberg bei Facebook. Sie kam im März 2008 von Google und verantwortet seitdem als Chief Operating Officer (COO) die Bereiche Strategie, Sales, Marketing, Entwicklung, Personal, Kommunikation und Rechtsabteilung. Seit Juni 2012 sitzt Sandberg außerdem im Vorstand von Facebook. Dem Vorstand gehört die Managerin übrigens auch bei Walt Disney, Women for Women International, dem Center for Global Development und V-Day an

Heute ist Facebook das am meisten genutzte Social Network weltweit mit gut 2,2 Milliarden Usern. Bereits im Dezember 2010 hat der Dateningenieur Paul Butler eine faszinierende Grafik im Facebook-Blog veröffentlicht mit den weltweiten Beziehungsbrücken innerhalb des Networks. Das Ergebnis: Ein sehr spezielles "Satellitenbild", das heute noch wesentlich dichter mit weißen Linien besetzt wäre

Mit dem beeindruckenden Erfolg nahm auch das öffentliche Interesse an Facebook und dessen Gründern zu. Sogar für einen Hollywood-Film diente die Geschichte als Vorlage: Im Jahr 2010 drehte Star-Regisseur David Fincher, der unter anderem auch bei Sieben, Fight Club und Verblendung Regie führte, den Film The Social Network, die Hauptrolle Mark Zuckerberg spielte Jesse Eisenberg (im Foto links)

Wie das Unternehmen Facebook hat sich auch dessen Mitgründer Mark Zuckerberg im Laufe der Jahre entwickelt. Aus dem einstigen Nerd ist ein selbstbewusster Chef und Repräsentant eines miliardenschweren Konzerns geworden, dem die Mitarbeiter folgen und an dessen Lippen viele Menschen hängen, wennetwas zu verkünden hat - zum Beispiel den Börsengang von Facebook

An die Börse ging Facebook am 18. Mai 2012 - mit der höchsten Bewertung, die ein Internet-Unternehmen bis dahin erhalten hatte: insgesamt 104 Milliarden US-Dollar. Der Ausgabepreis je Aktie lag bei 38 US-Dollar. Zum Vergleich: Google kam bei seinem Börsengang 2004 auf eine Gesamtbewertung von 23 Milliarden Dollar.
Die Freude hielt allerdings nicht lange an. Denn bereits am ersten Tag des Handels an der Börse verloren die Aktion elf Prozent ihres Ausgabe-Wertes. Verglichen mit dem höchsten Preis während des Ausgabetages, der bei 45 Dollar lag, betrug der Wertverlust sogar 25 Prozent.
Mittlerweile hat sich die Aktie indes längst erholt, im August 2013 wurde Facebook wieder mit mehr als 100 Milliarden US-Dollar bewertet, der Preis pro Aktie lag bei knapp 42 Dollar. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt die positive Entwicklung bei den mobilen Umsätzen

Erste Bemühungen in Richtung Mobile gab es bei Facebook im Jahr 2006, damals gab es allerdings noch kein iPhone und der Mobile-Markt war weit von der heutigen Nutzung entfernt: Im vierten Quartal 2013 nutzte bereits jeder fünfte Facebook-User das Social Network ausschließlich auf seinem Smartphone oder Tablet. Das entspricht einer Steigerung um 89 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Auch die mobilen Werbeumsätze zogen - trotz aller Unkenrufe in der Vergangenheit - deutlich an und machten im vierten Quartal 2014 bereits mehr als die Hälfte der Werbeeinnahmen von Facebook aus. Über ein eigenes Facebook-Handy wird immer wieder gemutmaßt. Jüngster Anlass für weitere Gerüchte: Ende Oktober 2013 hat sich der Smartphone-Hersteller BlackBerry Facebook zum Kauf angeboten. Noch ist allerdings nicht klar, ob von Seiten des Social Networks auch Interesse besteht.

Im Jahre 2014 ist Facebook, für das zum Jahreswechsel 6.337 Mitarbeiter tätig waren, das erfolgreichste Social Network weltweit: Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer betrug im Dezember 2013 rund 1,23 Milliarden, rund 945 Millionen davon nutzten das Netzwerk auch oder sogar ausschließlich mobil. Pro Tag sind im Schnitt 757 Millionen User in Facebook aktiv.
Der Erfolg des Unternehmens mit dem offiziellen Firmensitz in 1601 Willow Road, Menlo Park, California, 94025 und Büros in zwölf weiteren US-amerikanischen sowie 24 internationalen Städten lässt sich auch am Umsatz ablesen: Im Jahr 2013 erwirtschaftete Facebook Inc. 7,87 Milliarden US-Dollar Umsatz und einen Gewinn von 1,5 Milliarden Dollar - mehr als die Hälfte davon mobil. Der Jahresumsatz 2013 entspricht einer Steigerung um 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der Nettogewinn stieg sogar um 183 Prozent an.
Noch besser lief das vierte Quartal 2013 für Facebook: Der Umsatz kletterte um 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 2,59 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn für diesen zeitraum betrug 523 Millionen Dollar - acht Mal so viel im vierten Quartal 2012.
Ein Facebook-Auftritt ist für viele Marken eine Selbstverständlichkeit. Doch manche Unternehmen machen es besser als andere. INTERNET WORLD Business hat unter "Echte Hingucker" eine Reihe besonders witziger Posts zusammengestellt.
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