Five People to Watch: Publisher
Ebenfalls ein Spezialist für die junge Zielgruppe ist Frank Haring, Verleger des Jugendmagazins SPIESSER. Vor 15 Jahren von ihm in Dresden als Schülerzeitung gegründet, erscheint die Zeitschrift heute mit einer Auflage von einer Million Exemplaren in ganz Deutschland. Lange war unklar, wie sich dieser Erfolg ins Internet übertragen lässt - zumal die VZs den Jugendmarkt extrem gut besetzt haben. Seit Kurzem präsentiert sich SPIESSER.de mit neuem, klar abgegrenztem Profil als Schreibcommunity für Jugendliche, die Spaß am Lesen und Verfassen guter Texte haben und sich für journalistisches Arbeiten interessieren. Damit hat Haring einen gut positionierten (und vermarktbaren) Counterpart zu Chat und Gruscheln geschaffen.
Der Schlüssel zum Erfolg der Verleger im Internet liegt im Aufbau und der Vermarktung von starken Marken, die rund um eine Kernidee Communities versammeln, die bestimmte Werte teilen. Online wird a la carte aus einzelnen Quellen gelesen, was die Monetarisierung schwierig macht. Für ein Angebot oder gar einen bestimmten Artikel zu zahlen kommt für viele nicht in Frage. Die wichtigsten Publisher sollten daher vielleicht überlegen, sich zu einer Art Online-GEMA oder einem Netzwerk zusammenschließen, zu dem nur Zugang bekommt, wer dafür regelmäßig eine kleine Summe zahlt. Die Verteilung der Einnahmen könnte dann nach einem festgelegten Schlüssel erfolgen, der auf Reichweite und Nutzung des angebotenen Contents basiert.