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Sonstiges 06.05.2016
Sonstiges 06.05.2016

Expert Insights Thinking outside the box - Trends und Themen aus den USA

Aus deutscher Perspektive lohnt sich der Blick über den großen Teich, weil die dortigen Trends traditionell ein guter Gradmesser sind, um das Potenzial für den hiesigen Markt abzuschätzen.

All eyes on America: Ein bisschen crazy, mutig, unterhaltsam und irgendwie faszinierend. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten lebt immer noch von der Idee, dass man es hier vom Tellerwäscher zum Millionär schaffen kann. Dieser Traum bringt nicht nur wundervolle Erfolgsstorys hervor, sondern belebt auch die Innovationskraft des amerikanischen Marktes und Unternehmertums. Aus deutscher Perspektive lohnt sich der Blick über den großen Teich, weil die dortigen Trends traditionell ein guter Gradmesser sind, um das Potenzial für den hiesigen Markt abzuschätzen. Seien es neue Technologien, Geschäftsideen junger Start-ups oder Marketingentwicklungen: Der Lerneffekt für die Einführung und Umsetzung neuer Modelle ist äußerst hilfreich, wenn man das eigene Potenzial erfolgreich nutzen will. Vor allem in Zeiten, in denen die Märkte durch die Digitalisierung rasant in Bewegung geraten sind. 

Das Internet of Things verändert die Spielregeln

Ein nicht ganz neues, aber noch lange präsent bleibendes Thema wird unter dem Stichwort Internet of Things zusammengefasst. Es geht um die Konnektivität intelligenter Geräte, die miteinander kommunizieren und verbunden sind, wie es beispielsweise beim Connected Car oder Smart Home der Fall ist. Auch wenn die Vernetzung aller Gegenstände des alltäglichen Lebens noch lange nicht ausgereift ist, wird dieses Thema in den nächsten Jahren besonders für das Marketing entscheidend sein. Via Smartphone als zentrales Device lassen sich schon heute unterschiedliche Geräte steuern und bedienen. Beispielsweise kann man die Heizung per App zur richtigen Zeit an- und ausstellen oder die Waschmaschine so timen, dass die Wäsche fertig ist, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt. Auch für Audionutzer bietet diezunehmende Connectivity viele Vorteile: Connected Audio heißt die vollständige Verschmelzung von Audio, Web und Endgeräten.

Soundsysteme wie Kopfhörer und Lautsprecher können direkt mit den Diensten der Streaming-Anbieter verbunden werden. Und das ist definitiv erst der Anfang. Die Studie Future Audio von Facit Research, jüngst exklusiv auf dem Radio Advertising Summit vorgestellt, geht davon aus, dass 2020 über 50 Milliarden Geräte weltweit über das Internet verbunden sein werden. Für Vermarkter und Werbungtreibende lohnt sich besonders in diesem Bereich ein vorrausschauender Blick auf den amerikanischen Markt. Die smarten Geräte ermöglichen es, eine Vielzahl an Daten des Konsumenten zu generieren, die es den Unternehmen leichter machen, ein besseres Verständnis von dem Kunden zu gewinnen.

Die Folge: Angebote können zielgenauer und differenzierter adressiert und der Service für den Kunden grundlegend verbessert werden. Unternehmen wie Google, Apple, Amazon und Co haben erkannt, dass sich der Markt durch diesen neuen Kundenzugang drastisch ändern wird und investieren eine Menge, um eine Vorreiterrolle zu erlangen.

Ein echter Hinhörer auf dem amerikanischen Markt

Wenn das Smartphone als zentrales Steuerungselement für das Internet of Things dient, dann gilt es für Werbungtreibende die neuen Touchpoints zu nutzen und die Konsumenten über dieses Device anzusprechen.

Und genau an diesem Punkt kommt das große Potenzial von Audio ins Spiel: Als Alternative zu den visuellen Werbemitteln wie Banner und Co, die oftmals mehr Reaktanz als Akzeptanz auslösen, hat Audio den großen Vorteil, dass es als natürlicher Begleiter durch den Tag wahrgenommen wird und Audio-Spots nicht als Störfaktor empfunden werden. Auch hier lohnt es sich, die Entwicklungen im amerikanischen Markt anzuschauen.

Die aktuelle Studie The Infinite Dial 2016 des Marktforschungsinstituts Edison Research gibt beispielsweise Aufschluss darüber, dass die Nutzung von Online-Audio parallel zum Besitz von Smartphones steigt. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund relevant, dass 76 Prozent aller Amerikaner über dem 12. Lebensjahr ein Smartphone besitzen. Bei der Altersgruppe der 12 bis 24-Jährigen sind es sogar 93 Prozent. Eine junge Zielgruppe also, für die das Smartphone ganz selbstverständlich Bestandteil des alltäglichen Lebens ist.

Die Parallele zwischen der Nutzung von Online-Audio und dem Besitz eines mobilen Endgerätes bedeutet zudem, dass Online-Audio auch unterwegs immer mehr an Bedeutung gewinnt. Diese Entwicklung hängt unter anderem damit zusammen, dass in den USA öffentliche WiFi Locations und Hotspots deutlich weiter verbreitet sind als in Deutschland. Aber auch hierzulande gibt es diesbezüglich eine positive Entwicklung: In Hamburg werden beispielsweise in Bussen des Nahverkehrs, am Flughafen oder an öffentlichen Plätzen zunehmend mehr öffentliche WiFi-Zonen eingerichtet. Tendenz steigend.

Die logische Folge: Streaming wird dadurch einfacher, schneller und praktikabler für die User. Generell lässt sich in den USA bei der Nutzung von Online-Audio ein Wachstum von 7,5 Prozent im Vergleich zu 2015 verzeichnen. Mehr als jeder zweite Amerikaner (57 Prozent) hat im letzten Monat Online-Audio gehört. Bei der jungen Zielgruppe im Alter zwischen 12 und 24 Jahren waren es sogar 79 Prozent. Und es wird immer regelmäßiger gehört.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich für die Relevanz von Online-Audio in den USA sagen, dass die Nutzungsraten stetig steigen und vor allem die junge Zielgruppe die Angebote als selbstverständliche Bezugsquelle von Musik und Informationen ansieht. Ein Trend, der auch in Deutschland zu erkennen ist. Das Potenzial, das das Smartphone dabei als zentrales Device für Werbungtreibende bietet, ist enorm. Wer es nutzen möchte, hat die Chance, von anderen zu lernen, um die besten Ergebnisse zu erzielen - oder anders gesagt: Zuhören lohnt sich, wenn man gehört werden will.

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