Die Zahlen der Woche: Automatisierung der Arbeitsplätze und Facebooks Dominanz

Die Automatisierung bedroht Millionen Arbeitsplätze, die populärsten Video-on-Demand-Anbieter und Facebooks Dominanz: Wir zeigen interessante Zahlen aus Technik, Mobile, Social Media und E-Commerce.
Zwölf Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland sind laut einem OECD-Arbeitspapier von Automatisierung bedroht. Darunter definiert die Studie Jobs, bei denen 70 Prozent der Aufgaben auch von Maschinen verrichtet werden könnten. In anderen Ländern sind dagegen deutlich weniger Arbeitnehmer davon bedroht, der Automatisierung zum Opfer zu fallen. In Japan und Schweden sind es beispielweise sieben Prozent, in Estland nur sechs Prozent.
Wie hoch der Anteil der durch den technologischen Fortschritt bedrohten Arbeitsplätze ist, hängt auch von der jeweiligen Wirtschaftsstruktur ab. In Deutschland sind noch relativ viele Menschen in klassischen Industrien, wie beispielsweise dem Automobilbau, beschäftigt. Diese Art von Arbeit ist leichter durch Roboter zu ersetzen als Jobs im Dienstleistungsbereich, bei denen direkte Interaktion mit anderen Menschen unabdingbar ist. (Quelle: Statista)

Laut Goldmedia nutzen 43 Prozent aller Onliner in Deutschland kostenpflichtige Video-on-Demand-Angebote (VoD) - das sind doppelt so viele wie Ende 2014. Entsprechend entwickeln sich auch die Umsätze: 2016 erwirtschafteten die 38 hierzulande aktiven Pay-VoD-Anbieter zusammen 423 Millionen Euro. In fünf Jahren werden es laut Einschätzung der Analysten bereits 990 Millionen Euro sein. Der Markt in Deutschland wird von zwei Unternehmen mit Abonnement-Modell dominiert. An der Spitze steht mit Abstand Amazon. Mehr als jeder fünfte Onliner nutzt Instant Video beziehungsweise Prime Instant Video. Dahinter folgt mit einigem Abstand Netflix (elf Prozent). Erfolgreichster deutscher Anbieter ist Maxdome mit sieben Prozent Nutzeranteil. (Quelle: Statista)

Facebook dominiert das soziale Netz. Das geht aus einer Erhebung des Statista Digital Market Outlooks hervor. Allein facebook.com erreicht monatlich rund 1,7 Milliarden Nutzer. Der Facebook Messenger wird von 900 Millionen Menschen regelmäßig genutzt. Hinzu kommen noch 1,5 Milliarden monatlich aktive Accounts bei WhatsApp und Instagram.
Dagegen kommt der nächststärkste Konkurrent, Tencent Inc. aus China, zusammengenommen "nur" auf 1.150 Millionen Nutzer. Unter den "Einzelkämpfern" der Branche ist derzeit Twitter (310 Millionen Nutzer) die Nummer eins. Allerdings dürfte der Mikroblogging-Dienst schon bald von Snapchat (300 Millionen Nutzer) überholt werden, der aktuellen Hype-App.
Marktführer oder Verfolger, eines haben alle sozialen Netzwerke gemeinsam, sie erreichen ein Millionen- oder sogar Milliardenpublikum. Hier Werbung zu schalten ist also für Unternehmen durchaus sinnvoll. Dementsprechend entwickelt sich auch das Segment "Social Media Werbung". Allein in Deutschland beläuft sich das Marktvolumen 2016 auf über 400 Millionen Euro. (Quelle: Statista)

Künstliche Intelligenz (KI) boomt derzeit. Im laufenden Jahr haben Venture Capital-Geber laut CB Insights bereits in mehr als 200 Unternehmen investiert, die sich in irgendeiner Form mit artifizieller Intelligenz (AI) befassen. Ganz vorne dabei ist auch Google. Neun der 31 laut Ansicht der CB Insights-Analysten wichtigsten Unternehmenszukäufe im Bereich AI seit 2011 entfallen auf den Suchmaschinenriesen beziehungsweise auf Google DeepMind; ein Google-Unternehmen, dass sich auf die Programmierung einer "Künstlichen Intelligenz" spezialisiert hat.
Andere Größen der Tech-Branche wie Apple oder Intel (jeweils drei Übernahmen) sind da deutlich zurückhaltender. Ein wichtige Motivation AI-Startups zu fördern ist, dass viele Unternehmen daran arbeiten, ihre Plattformen und Systeme menschenähnlicher zu gestalten. So könnten etwa Aufgaben im Kundenservice künftig ganz oder teilweise von Chatbots übernommen werden. (Quelle: Statista)

Im Ranking der Länder mit dem schnellsten Internetzugang landet Deutschland auf Platz 25 (13,9 Mbit/s). Somit hat sich Deutschland im Vergleich zum Vorjahr nur um einen Platz nach vorne gekämpft. Zu diesem Ergebnis kommt der State of the Internet Report. Insbesondere Südkorea (29,0 Mbit/s) und Norwegen (21,3 Mbit/s) laufen Deutschland den Rang ab und sichern sich die ersten beiden Plätze. (Quelle: Statista)

Die Sharing Economy bringt Anbieter und Nutzer von Dienstleistungen über eine Online-Plattform zusammen - und das Geschäft boomt, wie man an Uber oder Airbnb sieht. Eine Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission hat ergeben, dass in Deutschland bereits jeder fünfte (20 Prozent) solche Dienste in Anspruch genommen hat. Am meisten werden aber Angebote der Sharing Economy bisher in Frankreich (36 Prozent) und Irland (35 Prozent) genutzt. (Quelle: Statista)

Profifußballer dominieren das Ranking deutscher Influencer. Acht von zehn sind aktive Fußballspieler. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der Strategieberatung LSP Digital. Die meiste Beliebtheit heimst dabei Mesut Özil ein. Er erreicht über seine Social-Media-Kanäle rund 49 Millionen Fans. Sehen lassen kann sich auch das Reichweitenwachstum der Kicker. Zum Beispiel ist die Follower-Zahl von Bastian Schweinsteiger in den letzten zwölf Monaten um 60 Prozent und die von Toni Kroos sogar um 63 Prozent gestiegen. Für die Untersuchung wurden die Kanäle Facebook, YouTube, Instagram und Twitter herangezogen. (Quelle: Statista)

Eine aktuelle Erhebung der Business Software Alliance gibt an, dass sich der Wert aller weltweit installierten Software-Raubkopien auf insgesamt 52,2 Milliarden US-Dollar beläuft. Allein in den USA und China gehen den Herstellern so rund 18 Milliarden US-Dollar verloren. Was die Raubkopiequote angeht, hat hingegen Indonesien mit 84 Prozent die Nase vorn. In Deutschland liegt die Quote derzeit bei 22 Prozent. (Quelle: Statista)

Immer mehr Deutsche verbringen ihre Zeit online. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet. Mehr als die Hälfte der Deutschen verbringt mittlerweile täglich ihre Zeit im Netz. Aber nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Dauer hat zugenommen. Rund 14 Prozent der User surfen vier oder mehr Stunden an Werktagen im Netz. Das ist dreimal so viel als im Jahr 2012. (Quelle: Statista)

So entwickeln sich der globale Werbemarkt, Apple Music und die populärsten Nachrichtenquellen. Wir zeigen interessante Zahlen aus Technik, Mobile, Social Media und E-Commerce.
Fast 39 Prozent (38,4 Prozent) aller Werbeausgaben weltweit werden 2018 auf Internet-Werbung entfallen. Das geht aus einer aktuellen Prognose von Zenith Optimedia hervor. Schon 2017 wird mobile Werbung an Werbung auf Desktop-Geräten vorbeiziehen. Mit 33,6 Prozent Anteil am Werbekuchen wird das Fernsehen in zwei Jahren im Prinzip nur noch auf Platz zwei liegen. Der größte Werbemarkt bleiben auch 2018 die USA mit über 200 Milliarden US-Dollar. Für Deutschland wird das Investitionsvolumen auf etwa 23 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Durch den Brexit dürfte die Zenith-Kalkulation nun ein wenig durcheinandergeraten. Die Analysten gehen davon aus, dass dem britischen Werbemarkt pro Jahr 70 Millionen Pfund durch den Austritt entgehen werden. (Quelle: Statista)

Zwölf Monate nach Start des Angebots hat Apple Music 15 Millionen zahlende Nutzer, das sind fünf Millionen mehr als zu Beginn des Jahres. Zum Vergleich: Platzhirsch Spotify brauchte sechs Jahre, um so viele Abonnenten zu gewinnen. Sollte Apples Musikangebot in einem ähnlichen Tempo weiter wachsen, könnte der schwedische Musik-Streaming-Dienst schon bald ins Hintertreffen geraten. Und die Rahmenbedingungen für den Tech-Riesen könnten kaum besser sein. Über seine Endgeräte, vor allem über das iPhone, erreicht Apple ein riesiges Publikum. Außerdem wirft das Kerngeschäft des Unternehmens Jahr für Jahr Milliarden-Profite ab. Dagegen hat Spotify seit seiner Gründung noch nicht einen Cent Gewinn erwirtschaftet. (Quelle: Statista)

Fernsehnachrichten sind laut "Reuters Institute Digital News Report 2016" weiterhin die hierzulande meistgenutzte Nachrichtenquelle. 72 Prozent der Internetnutzer (ab 18 Jahren) informieren sich regelmäßig via TV über das Geschehen in Deutschland und der Welt. Auf Platz zwei folgen Radionachrichten (46 Prozent) vor 24h-TV-Nachrichtensendern (38 Prozent). Immer wichtiger für die Versorgung mit News sind die Sozialen Netzwerke. 31 Prozent der Befragten versorgen sich hier mit Nachrichten, das entspricht einem Plus von sechs Prozentpunkten gegenüber der Vorjahresbefragung. Damit sind Facebook und Co mittlerweile an den gedruckten Zeitungen vorbeigezogen, die es im Ranking nur noch auf den fünften Platz schaffen. (Quelle: Statista)

Rund 363.000 Verstöße gegen das Handyverbot am Steuer wurden laut Kraftfahrtbundesamt 2015 an das Fahreignungsregister gemeldet, das entspricht einem Rückgang von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das verbotswidrige Benutzen des Mobiltelefons durch Autofahrer ist eindeutig eine Männerdomäne: Nur 27 Prozent der registrierten Fälle betreffen Autofahrerinnen. Verstöße gegen das Verbot werden mit einem Bußgeld von 60 Euro und einen Punkt in Flensburg geahndet. Die entsprechende Regelung trat im Februar 2001 in Kraft. Seitdem dürfen Autofahrer nur noch mit Freisprecheinrichtung telefonieren. (Quelle: Statista)

Nur 16 Prozent der deutschen Internetnutzer legen laut einer GfK-Studie Wert darauf, immer und überall erreichbar zu sein. Das ist der niedrigste Wert in allen 22 von der Erhebung abgedeckten Ländern. Lediglich bei jüngeren Menschen zwischen 15 und 19 Jahren (27 Prozent) sowie 20- bis 29-Jährigen (21 Prozent) ist ständige Erreichbarkeit ein größeres Thema. Aber auch das ist noch wenig im Vergleich mit Russland und China. Jederzeit für Freunde, Familie oder Geschäftspartner kontaktierbar zu sein ist dort jeweils 56 Prozent der Befragten wichtig. (Quelle: Statista)