
Geballte Kreativität: Vom 17. bis 23. Juni 2012 wurden an der Côte d'Azur beim wichtigsten Event der Werbebranche die alljährlichen Löwen verliehen. Deutschland konnte dabei mit insgesamt 85 Cannes-Lions auftrumpfen - erfolgreichste deutsche Agentur war Serviceplan.
Die "Media Person" des Jahres ist Jack Dorsey. Der Mitbegründer und Verwaltungsratschef von Twitter gewann den Löwen in der Sonderkategorie beim Cannes-Festival. Ausgezeichnet wird mit dem Preis die Person, die eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der heutigen Medienlandschaft spielt und als entscheidend für die Zukunft der kreativen Kommunikation angesehen wird.

Der Grand Prix ist der begehrteste Preis in Cannes. Er wird im Durchschnitt einmal in jeder Kategorie verliehen - Ausnahmen in diesem Jahr: "Outdoor" und "Cyber Lions". Die deutsche Agentur Jung von Matt konnte sich 2012 neben der chinesischen Agentur Ogilvy Shanghai, einen der beiden Outdoor-Grand Prix sichern. Den wichtigen "Media Lions Grand Prix" gewann Google.

Neben der Agentur Ogilvy Shanghai aus China, sicherte sich Jung von Matt den Gran Prix in der Kategorie "Outdoor". Die deutsche Agentur überzeugte mit der Arbeit "The Invisible Drive" für den Kunden Mercedes Benz. In der Kampagne schickte die Agentur einen Elektro-Kleinwagen als "unsichtbares" Fahrzeug verkleidet durch Hamburg, um den Wasserstoffantrieb des Mercedes-Benz F-Cell zu bewerben.

Der wichtige Grand Prix in der Kategorie Media ging dieses Jahr an Google. Die Agentur Manning Gottlieb OMD aus London konzipierte für den Suchmaschinengiganten "Google Voice Search" - die Suche per Spracheingabe will das mobile Internet für Smartphone-User neu erschließen.

Einer der diesjährigen Goldlöwen ging auch an YOC, Anbieter für Mobile Technology und Media. In der Kategorie "Mobile" (Rich Media Advertising for Mobile Devices), die in diesem Jahr zum ersten Mal prämiert wurde, gewann YOC mit dem Mobile Advertising Format "Mystery Ad" für Nokia einen goldenen Löwen.
Die Mystery Ad imitiert das auf Nokia Geräten übliche Microsoft Betriebssystem und besetzt damit das genutzte Telefon. Durch ein Targeting auf iPhones und Android-Geräte wurden aus diesen plötzlich Smartphones mit Windows Oberfläche.

Die erfolgreichste Agentur in diesem Jahr war Wieden und Kennedy aus Portland, die zur "Independent Agency of the Year" gekürt wurde und damit die meisten Punkte über alle Kategorien hinweg erreicht hat. Aber auch die deutschen Kreativen mussten sich in diesem Jahr nicht verstecken. Erfolgreich waren dabei vor allem Serviceplan und Jung von Matt. Die beiden deutschen Agenturen landen bei der Wahl zu "Independent Agency" auf dem zweiten und dritten Platz.
Eine der von Serviceplan eingereichten Arbeiten für die Kategorie "The Best use or integration of digital media" war dabei der "Temperature calender" für Thomas Cook. Der Kalender setzte sich aus Temperaturen von Urlaubsorten zusammen. Für jeden dieser Urlaubsorte waren auf dem Kalender Reiseangebote von Thomas Cook buchbar.
Serviceplan konnte bei den diesjährigen Verleihungen den Erfolgs-Konkurrenten Jung von Matt sowohl in Bezug auf die gewonnenen Gold-Löwen wie auch nach Punkten besiegen. Damit ist Serviceplan die erfolgreichste deutsche Agentur.

Erfolgreichste deutsche Agentur bei den Cannes Cyber Lions war DDB Tribal mit drei Löwen, davon einer in Gold. Der VW-Spot "Don`t make up and drive" greift dabei das Thema "Verkehrsunfälle aufgrund von Schminken am Steuer" auf. Umgesetzt wurde das Video mit der Make-up Video Bloggerin Englands Nikkie Tutorials.

Den Grand Prix in der Kategorie Cyber ging dieses Jahr nach Schweden. Freuen durfte sich da die Agentur Volontaire aus Stockholm.

Volontaire gewann den Cyber-Grand Prix für ihr Projekt "Curators of Sweden". Das Ziel des offiziellen Kommunikationskanal ist es, mithilfe von Twitter und gezielten Tweets Schweden als fortschrittliches Land zu positionieren.