
Rocket Internet ist seit dem 2.Oktober 2014 an der Börse. Höchste Zeit, sich einmal genauer anzusehen, an welchen Start-ups das Unternehmen eigentlich beteiligt ist. Rocket Internet teilt seine Unternehmen in drei Gruppen auf: "Proven Winners" sind solche, die bei der letzten Finanzierungsrunde mit mehr als 100 Millionen Euro bewertet wurden. Die "Emerging Stars" haben nach der Seed-Finanzierung schon eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen. Start-ups der Gruppe "Concepts" sind noch in der Anfangsphase. Ein Beispiel dafür ist EatFirst, dessen Dienst gerade in Berlin gestartet ist. INTERNET WORLD Business stellt die elf "Proven Winners" und neun "Emerging Stars" der Start-up-Schmiede vor und führt auf, mit wie viel Prozent Rocket Internet daran direkt oder indirekt beteiligt ist

Zur Gruppe der "Proven Winners" gehören drei allgemeine E-Commerce-Portale, zwei "Home & Living"-Portale, ein Lebensmittel-Lieferservice und fünf Fashion-Portale aus den Schwellenländern. Zur letztgenannten Gruppe gehört auch das 2011 gegründete Dafti, an dem Rocket Internet 22,7 Prozent hält. Das Shopping-Portal für Kleidung, Schuhe und Accessoires ist in fünf lateinamerikanischen Ländern, nämlich Brasilien, Argentinien, Chile, Kolumbien und Mexiko, aktiv

Lamoda wurde ebenso 2011 in Russland gestartet. Seit 2012 gibt es das Portal auch in Kasachstan, seit Anfang 2014 in der Ukraine. Rocket Internet ist mit 23,5 Prozent an Lamoda beteiligt

Die Online-Shops von Zalora sind Anfang 2012 in Hongkong, Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Vietnam und Singapur gestartet. Mittlerweile gibt es sie außerdem in Brunei, Thailand, Australien und Neuseeland. Der Anteil von Rocket Internet liegt bei 25 Prozent

Jabong ist ein indisches Shopping-Portal, an dem Rocket Internet zu 21,4 Prozent beteiligt ist. Nach eigenen Angaben ist Jabong das führende Online-Fashion-Portal des Landes. Kunden finden dort Männer-, Frauen- und Kindermode, Schuhe, Accessoires, sowie Einrichtungsgegenstände

Namshi ist ein Tochter-Unternehmen der Middel East E-Commerce Holding. Rocket Internet hält daran direkt und indirekt 34,3 Prozent. Der Mode-Händler ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, Oman, Saudi Arabien, Bahrain und Katar aktiv

Der Online-Händler Lazada wurde im Febraur 2012 gelauncht und ist in Indonesien, den Philippinen, Thailand, Vietnam und Malaysia verterten. Kunden finden hier von Elektronik und Hardware über Fashion und Accessoires bis hin zu Büchern und Einrichtungsgegenständen eine breite Warenpalette. Rocket Internet hält 26,7 Prozent an dem E-Commerce-Start-up

An Linio ist Rocket Internet zu 35,2 Prozent beteiligt. Der Online-Händler ging im Mai 2012 an den Start und richtet sich an die Spanisch sprechende Bevölkerung Lateinamerikas. Das Portal gibt es Kolumbien, Mexiko, Peru, Venezuela, Chile und Panama

Das ebenfalls 2012 gestartete Jumia bringt den E-Commerce nach Nigeria, Kamerun, Ägypten, Ghana, Elfenbeinküste, Kenia, Marokko und Uganda. Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge das größte Online-Shopping-Portal Afrikas. Der Anteil Rocket Internets beträgt 26,8 Prozent

Deutschland, Italien, Brasilien, Russland, Frankreich, Spanien, Polen, die Niederlande, Österreich, Schweiz, Kasachstan und Belgien - in diesen zwölf Ländern gibt es Westwing, den Shopping-Club für Einrichtungsgegenstände, bereits. 2013, in seinem zweiten vollen Geschäftsjahr, konnte Westwing seinen Nettojahresumsatz auf 110 Millionen Euro steigern und damit fast verdreifachen, verglichen mit dem Vorjahr. Rocket Internet ist direkt und indirekt mit 33,7 Prozent an dem Start-up beteiligt

Home24 ist in sieben Ländern vertreten - Deutschland, Brasilien, Belgien, Frankreich, die Niederlande, Schweiz und Österreich. Für das erste Halbjahr 2014 meldete der 2012 gestartete Online-Möbelhändler Brutto-Umsätze von 69 Millionen Euro (nach 48 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum). Der Anteil von Rocket Internet liegt bei 49,5 Prozent

HelloFresh wurde im November 2011 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Berlin. Derzeit ist der Kochbox-Lieferservice in Deutschland, Österreich, Großbritannien, den Niederlanden, Australien sowie den USA aktiv. Rocket Internet ist mit 31,7 Prozent daran beteiligt. Über einen Börsengang in Australien wird spekuliert

Von den Gewinnern zum vielversprechenden Nachwuchs. Neun Unternehmen zählt Rocket Internet zu den "Emerging Stars", darunter drei Start-ups aus dem Bereich FinTech, vier Marktplätze und zwei E-Commerce-Unternehmen. Eines davon ist FabFurnish, ein Online-Möbel-Portal aus Indien. Rocket Internet hält daran mit 25,6 Prozent beteiligt

Das zweite E-Commerce-Unternehmen ist Zanui, ein australisches Online-Portal für Einrichtungsgegenstände. Rocket Internet gehören 31,4 Prozent

In 40 Ländern hat sich der Lieferdienstvermittler Foodpanda bereits etabliert. Erst Anfang des Jahres sind acht neue Länder hinzugekommen. Die im Mai 2012 gegründete Plattform ist damit hinsichtlich ihrer Marktausweitung das am schnellsten wachsende Unternehmen des Inkubators Rocket Internet, der mit 44,9 Prozent daran beteiligt ist

Im Grunde macht Wimdu das gleiche wie Airbnb. Das Start-up vermittelt Privatunterkünfte. Das 2011 in Berlin gegründete Unternehmen bietet derzeit rund 250.000 Unterkünfte an. Rocket Internet gehören 52,3 Prozent an dem Start-up

CupoNation, ein Marktplatz für Gutscheine und Rabattaktionen, baut auf dem Affiliate-Marketing-Modell auf. Kunden können die Rabatt-Gutscheine in Onlineshops über Codes direkt auf der entsprechenden Plattform einlösen. Derzeit ist das Unternehmen, an dem Rocket Internet mit 44,7 Prozent beteiligt ist, in 15 Ländern vertreten

Im April 2014 hat Rocket Internet die Putzplatzform Helpling gestartet. Der Inkubator ist mit 59,8 Prozent an dem Start-up beteiligt. Für 12,90 Euro pro Stunde können auf der Homepage Reinigungskräfte gebucht werden. In Deutschland ist Helpling in mehr als 50 Städten vertreten. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Service in Österreich, Frankreich, Schweden und in den Niederlanden an

Lendico will Kreditnehmern günstigere Raten und Anlegern bessere Zinsen als bei Banken ermöglichen. Kreditnehmer müssen vorher ihr Kreditprojekt beschreiben. Anschließend können Anleger in die Projekte investieren. Lendico wickelt Zahlungen ab, dafür verlangt die Plattform sowohl von Nehmern als auch von Anlegern eine Vermittlungsgebühr. Rocket Internet hält 55,5 Prozent an dem Start-up

Der digitale Kreditmarktplatz für Unternehmen und Privatanleger Zencap bringt ebenfalls Firmen und Investoren ohne den Umweg über eine Bank zusammen. Die Plattform ist seit Ende März 2014 In Deutschland und seit Juni 2014 in Spanien online. Rocket Internet gehören 74,2 Prozent an dem Unternehmen

Das dritte FinTech-Unternehmen unter den "Emerging Stars" ist Paymill. Über das Unternehmen mit Büros in München und London können Shops und Dienstleister gängige Zahlungsmöglichkeiten und Kartenzahlungen in ihre Websites integrieren. Rocket Internet hält daran 49,6 Prozent.