
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband profitiert von der Corona-Krise: Der Anteil der kontaktlosen Zahlungen mit der Girocard ohne Eingabe einer PIN stieg auf den Rekordwert von 52,2 Prozent. Bargeldlose Zahlverfahren seien damit auf dem Weg zum Standard.
Sparkassen-Kunden haben ihre Einkäufe zu Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland im März so häufig wie nie in einem Monat mit der Girocard beglichen. Das geht aus Daten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Demnach wurden im März rund 206 Millionen Transaktionen mit der Plastikkarte durchgeführt - 11,4 Prozent mehr als im Februar.
"So oft haben unsere Kunden innerhalb eines Monats noch nie mit der Girocard bezahlt", sagte Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes DSGV-Vorstandsmitglied. Bargeldlose Zahlverfahren seien damit auf dem Weg zum Standard.
Der Anteil der kontaktlosen Zahlungen mit der Girocard ohne Eingabe einer PIN stieg auf den Rekordwert von 52,2 Prozent. Im Vorjahresmonat war erst etwa jede vierte Zahlung kontaktlos (27,5 Prozent). Dabei stehe nicht nur der Wunsch im Vordergrund, berührungslos zu bezahlen. "Gerade bei kleinen Beträgen ist kontaktloses Bezahlen deutlich schneller als andere Verfahren, weil keine PIN eingegeben werden muss", sagte Schmalzl.
Neues Limit
Beim kontaktlosen Bezahlen müssen die Käufer ihre Plastikkarten nicht in ein Lesegerät stecken und an dem Terminal eine PIN eingeben, sondern brauchen die Karte nur an das Terminal halten. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) verdoppelte jüngst das Limit für die Zahlung mit der Girocard ohne PIN-Eingabe im Handel von 25 auf 50 Euro pro Nutzung. Das neue Limit soll bis Herbst bundesweit gelten. Besitzer eines Smartphones oder einer Smartwatch können den körperlichen Kontakt mit dem Bezahlterminal komplett vermeiden.
Aktuell verfügen den Angaben zufolge 44 Millionen Girocards der Sparkassen-Finanzgruppe über die Kontaktlos-Funktion. Ende des Jahres sollen es nahezu alle 46 Millionen Sparkassen-Cards sein.