
In regelmäßigen Abständen bewerten und analysieren Experten aus der Digitalbranche exklusiv für uns aktuelle Werbekampagnen. Diese Woche kommentiert Dagmar Ginzel von Verivox.
Sie haben es wieder getan! Bereits 2014 kreierte die Agentur Scholz & Friends eine Teaser-Kampagne mit dem Aufruf "Umparken im Kopf ", ohne den Absender zu verraten. Dieses Jahr ist es der Energieversorger RWE, der sich zum Markenlaunch seiner Tochtergesellschaft "innogy" zunächst bedeckt hielt und unter dem Hashtag #restart die tiefgründige Frage stellte: "Was würdest du tun, wenn du noch einmal neu anfangen könntest?".
Neben Großflächenplakaten und TV-Spots bildete die Website Project-restart.org das Herzstück des "Präludiums" vor dem offiziellen Start der Hauptkampagne am 1. September. Zahlreiche Persönlichkeiten berichten dort in emotionalen Videos von ihren Neuanfängen: vom Punk zum Schauspieler, von der Beraterin zur Brennerin, vom Finanzjongleur zum Zauberer. Über 900.000 Mal wurde die Microsite bis heute aufgerufen.
Auch auf Facebook, Twitter und Instagram sorgte die Frage nach dem Neubeginn für reichlich Traffic: Über 100.000 Menschen hat die Kampagne dort bereits zum Nachdenken gebracht.
Eine facettenreiche Kampagne
Den Kreativen aus dem Berliner Büro der Agentur Scholz & Friends ist mit #restart eine facettenreiche Kampagne gelungen, die impact-, aber nicht lautstark ist. Es sind eher ruhigere und nachdenkliche Töne, die der Essener Energieriese bei der Vorstellung seiner neuen Marke anschlägt. Dabei macht der Großkonzern deutlich, dass niemand, auch er nicht, vor einem Neustart zurückschrecken sollte. Unter dem Claim "Energie wird innogy" will RWE das Geschäft mit erneuerbaren Energien forcieren - für eine bessere Welt, wie es am Ende des TV-Spots heißt. Sicherlich hehre Ziele, an denen sich das Unternehmen wird messen lassen müssen.
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