
Bereits 330 Cyber-Raubzüge hat ein US-Netzwerkanbieter in diesem Jahr verzeichnet. Die dabei erbeuteten Werte sind enorm. Häufigstes Angriffsziel sind sogenannte EOS DApps, dafür verursachten gehackte Crypro-Wallets die größten Schäden.
Glaubt man den Zahlen des US-amerikanischen Netzwerk-Dienstleisters Atlas VPN, dann sind Crypto-Währungen auf Basis der Blockchain-Technologie noch immer eine ziemlich unsichere Sache. Nach Daten, die vom Atlas VPN-Team analysiert und jetzt veröffentlicht wurden, haben Hacker bei Angriffen auf Blockchain-basierte Abrechnungssysteme seit Jahresbeginn 13,6 Milliarden US-Dollar (etwa 11,7 Milliarden Euro) erbeutet. 330 Raubzüge konnte das Unternehmen aufzeichnen, es können jedoch noch mehr werden.
Unsichere Beschleunigungsprogramme
Als Haupt-Angriffsziel identifizierten die Experten so genannte EOS DApps, das sind Applikationen, die die Abwicklung von Transaktionen über die EOS Blockchain beschleunigen sollen - und offenbar Sicherheitslücken aufweisen. 36 Prozent der Hacker-Angriffe liefen über diesen Weg. Der dabei entstandene Schaden ist mit 28,28 Millionen US-Dollar zwar erheblich, aber dennoch vergleichsweise niedrig.
Teurer wurden die Angriffe auf Kryptowährungsbörsen, hier kamen bei insgesamt 87 dokumentierten Raubzügen Schäden in Höhe von knapp fünf Milliarden US-Dollar zusammen.
200 Millionen US-Dollar pro Hack
Mit rund 200 Millionen US-Dollar pro Hack erwiesen sich die Angriffe auf Blockchain-Wallets für die Täter am profitabelsten. Jeder der 36 dokumentierten Einbrüche brachte den Tätern im Schnitt Cybergeld im Wert von 199.932.146,7 US-Dollar ein.
Bei all den Horrorzahlen darf allerdings nicht übersehen werden, dass hinter den erbeuteten Summen nicht zwingend US-Dollar-Einlagen in dieser Höhe stehen. Cyber-Währungen unterliegen auch ohne Hacks zum Teil enormen Kursschwankungen. Und: Im vorigen Jahr war die Situation noch schlimmer - im Vergleich zu 2019 ist die Zahl der erfolgreichen Hacks um zwei Drittel zurückgegangen.