Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie will mit Online-Strategien schneller wachsen
Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie will mit Online-Strategien schneller wachsen
Für mehr Wachstum setzen die Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie sowie der Handel auf Big Data und Omni-Channel-Strategien, zeigt eine Studie von der Wirtschaftsberatung KMPG
Wenn es um Wachstum in den nächsten Jahren geht, planen Unternehmen der Konsumgüterindustrie nicht nur mit der internationalen Expansion, sondern vor allem mit Online: Das zeigt die Studie "Transforming for the Growth - Consumer Business in the Digital Age" (Wandel für Wachstum - die Konsumgüterindustrie im Digitalen Zeitalter), für die die Beratung KPMG 469 Manager aus Handels- und Komsumgüterkonzernen in 32 Ländern interviewt hat. Danach setzen 54 Prozent der Befragten auf Big Data, um die Effizienz eigener Prozesse und den Absatz steigern zu können. An Maßnahmen für mehr Online-Präsenz und -Verkauf tüfteln indes 54 Prozent der Unternehmen: "Das Zusammenbringen von unterschiedlichsten Daten und diversen Vertriebskanälen treibt den Wandel der Geschäftsmodelle der Konsumgüterindustrie", heißt es in der Studie, und: "Die Analyse von Daten hilft Unternehmen nicht nur, Kundenwünsche besser zu verstehen oder Lieferketten zu verbessern, sondern fördert auch Einsichten zutage, wie Geschäfte ausgedehnt werden können."

Für Lebensmittel- und Getränkehändler ist Big Data besonders wichtig: 64 Prozent von ihnen wollen künftig Daten auswerten, branchenweit gesehen indes 56 Prozent.
Im Vergleich zu ihren Kollegen im Ausland legen deutsche Manager noch höheren Wert auf Daten-Analyse und Onlinevertrieb: 61 Prozent wollen künftig für Wachstum Kunden- und Prozessdaten auswerten, 64 indes im Internet mehr anbieten. Über die Hälfte der deutschen Unternehmen (57 Prozent) sieht sich für diese Strategien zumindest technisch gesehen gut bis sehr gut aufgestellt. Doch die praktische Umsetzung bereitet Kopfzerbrechen. Nach eigenen Angaben mangelt es drei Vierteln der befragten deutschen Unternehmen an Erfahrungen und an Wissen, mit der neuen Datenflut umzugehen und aus der Analyse der Daten die richtigen Schlüsse und Strategien zu entwickeln. "Das extrem große Datenvolumen, das zu 90 Prozent erst in den vergangenen Jahren generiert wurde", so die Studie, "erschlägt viele Unternehmen geradezu. Viele arbeiten fieberhaft an einer Strategie, um diese Daten sinnvoll zu nutzen. Dabei spielt auch die Sorge um die Datensicherheit eine wichtige Rolle. Ohne ausreichende Standards zum Schutz der Kundendaten kann die Entwicklung einer Digitalstrategie nicht erfolgreich sein."
Erste Beispiele zeigen bereits weltweit, wie Big Data interne Prozesse und Lieferketten optimieren helfen: So erkannte der südafrikanische Lebensmittel-Filialist Pick’N Pay nach Auswertung seiner Absatzdaten, dass in vergleichsweise armen Regionen wie in Soweto verhältnismäßig viel teurer Premium-Whiskey verkauft wird. Grund: Die Flaschen gelten als prestigeträchtige Geschenke und Mitbringsel, weshalb Pick N’Pay sein Serviceangebot um einen Verpackungsdienst und das Sortiment in den Filialen um Geschenkideen erweitert hat.