
Die Konferenz fand in diesem Jahr erstmals im CinemaxX am Dammtor in Hamburg statt.
Die Konferenz fand in diesem Jahr erstmals im CinemaxX am Dammtor in Hamburg statt.
Zum siebten Mal fand in Hamburg mit der d3con die weltgrößte Programmatic-Advertising-Fachkonferenz statt. Mehr als 1.500 Teilnehmer trafen sich, um über Data Driven Marketing, Adblocker und die Zukunft der digitalen Werbung zu diskutieren.
Was haben Popcorn und Nachos mit Programmatic Advertising zu tun? Nichts - auf den ersten Blick. Die d3con 2017 aber machte deutlich, wie gut sich Snacks und digitale Werbung vereinbaren lassen. Zum elften Mal lud die weltgrößte Programmatic-Advertising-Fachkonferenz nach Hamburg - aber zum ersten Mal fand das Event dabei im CinemaxX am Dammtor statt.
d3con University
Am Vortag der Konferenz bot die d3con University leichtere Themen zum Einstieg und Warmlaufen. Etwa 400 Gäste aus werbungtreibenden Unternehmen, Medienhäusern und Agenturen konnten an Workshops- und Seminaren teilnehmen, in entspannter Atmosphäre im Beach Hamburg die Füße im Sand baden - oder sich mit den Beachvolleyball-Olympiasiegern Julius Brink und Jonas Reckermann messen.
Konferenz im Kino
Rund 1.800 Teilnehmer, 25 Programm-Sessions und über 100 internationale Speaker: Am eigentlichen Konferenztag sorgte schon die Keynote mit Molly Schweickert, Head of Digital bei Cambridge Analytica, für viel Diskussionsstoff. Der Daten- und Targetingprovider sieht sich seit den US-Wahlen dem Vorwurf ausgesetzt, Trump zur Präsidentschaft verholfen zu haben. Schweickert kam direkt aus Washington und gab Einblicke in das Kampagnen-Set-up und die Kommunikationsstrategie für Donald Trumps Wahlkampfkampagne, die vor allem auf Psychogrammen basiert.
Ihre Learnings: "Priorisieren Sie die Infrastruktur: Datenkanäle, Reporting und das Datenmanagement. Investieren Sie in gute Gestaltung - Daten können hochwertigen Content nicht ersetzen. Digital heißt nicht einfach Botschaften rausgeben: Interagieren Sie mit Leuten aus vielen Gründen online - nicht nur um Botschaften zu platzieren. Und werfen Sie das Drehbuch über Bord: Versuchen Sie alles und hinterfragen Sie jede Annahme."
Adblocking-Quote bei 17,04 Prozent in Deutschland
Wie jedes Jahr trafen sich die Branchenvertreter auch, um das Thema Adblocking zu diskutieren. Was 2017 deutlich wurde: Emotional wird die Debatte immer bleiben, aber die Zeit der großen Aggressionen und Anfeindungen ist vorbei. Im Fokus standen die diversen Maßnahmen der Medienhäuser - von juristischen Schritten über erzieherische Maßnahmen bis hin zu Blockaden und Sperren.
Immer mehr in den Fokus geraten dabei Tech-Dienstleister wie tisoomi oder AdDefend. Dominik Reisig, CEO des Hamburger Anbieters AdDefend, machte deutlich, welche Bedeutung "Counter Blocks", also Anti-Adblocker-Tools, inzwischen haben und welche Möglichkeiten sie vor allem kleineren und mittleren Publishern bieten. Auch Joachim Schneidmadl, Vorstand des Freiburger Technologieunternehmens Virtual Minds, sieht hochwertige AdTech-Lösungen als wirksame Instrumente im Kampf gegen die Werbeunterdrücker.
Sorgte sich Michael Jaschke, Geschäftsführer ProSiebenSat.1 Digital und CEO und Gründer des Video-Marktplatzes glomex, vor allem um Eyeos Umgang mit Bewegtbildwerbung (Pre-Rolls etwa gehören dem Unternehmen nach zu den nicht akzeptieren Werbeformaten), stand für Christian Dommers, Head of Business Development bei Eyeo eher Mobile im Fokus. Hauptwachstumsmarkt hier ist Asien mit einer Adblocking-Quote von etwa 30 Prozent. In Deutschland liegt diese noch bei nur ein bis zwei Prozent. Der Hersteller der Browser Extension AdBlock Plus arbeitet an einem eigenen mobilen Browser und konzentriert sich auf sein "Acceptable Ads Commitee" - eine Gruppierung aus diversen Vertretern der Branche, um akzeptable Werbeformate zu definieren. Zu den genauen Mitglieder gab es allerdings erst heute Angaben.
Oliver von Wersch, noch bis April Managing Director Growth Projects & Strategic Partnerships bei Gruner + Jahr Digital sowie OVK-Mitglied, glaubt an den kontinuierlichen Dialog mit dem Nutzer und marktübergreifende Initiativen wie die "Coalition for Better Ads". Das sind von Wersch zufolge auch Gründe, warum die Adblocker-Quote auf dem Desktop weiter sinkt - aktuell liegt sie laut OVK bei 17,04 Prozent in Deutschland.
Wie sehr inzwischen nicht nur Publisher und Vermarkter, sondern auch Advertiser und Agenturen vom Adblocking-Thema betroffen sind, machte Daniela Tollert, Chief Integration Officer bei GroupM Germany, deutlich. Der Nutzer müsse Wahlmöglichkeiten zwischen werbefreiem Paid Content und Free Content mit Werbung haben. Sie selbst will bereits bei der Beratung damit beginnen, Kunden von der "besseren" Werbewelt mit weniger störenden und relevanten Content-haltigeren Formaten zu überzeugen.
Nicht nur Mainstream
Thomas Promny, Veranstalter der d3con, zeigt sich zumindest zufrieden mit der Entwicklung der Konferenz: "Programmatic ist inzwischen nicht nur im Mainstream angekommen, sondern erfasst neben der Werbung immer mehr Bereich im Marketing und darüber hinaus. Damit wächst der Kreis derer, für die das Thema ein immer wesentlicherer Bestandteil ihrer Arbeit wird. Diese Entwicklung, so unser Anspruch, wollen wir mit der d3con abbilden."