
In regelmäßigen Abständen bewerten und analysieren Experten aus der Digitalbranche exklusiv für uns aktuelle Werbekampagnen. Diese Woche kommentiert Martina Diemann, Director Business Development bei DAC Group Deutschland.
Von Martina Diemann, Director Business Development bei DAC Group Deutschland
"Was muss denn noch passieren, damit du ans Alter denkst?" Diese Frage bekommen junge Menschen vermutlich öfter zu hören, als ihnen lieb ist. Sei es von den eigenen Eltern oder Großeltern. Nun gesellt sich noch die Sparkasse dazu und hat mit ihrer Ansprache wesentlich bessere Chancen als der Rest. Zusammen mit Jung von Matt/Spree startete sie eine Social-Media-Kampagne, um die junge Zielgruppe über das leidige Thema Altersvorsorge zu informieren.
Den Auftakt der Kampagne machte ein Viral-Video, das Ende September bei einem Landesligaspiel zwischen Hennigsdorf und Babelsberg 74 entstand. In diesem "stürmte" ein betagter Herr nur in Unterhose bekleidet den Fußballplatz und wurde somit zum "ältesten Flitzer" gekürt. Er behauptete, er sei von seinen Kumpels für ein paar Euro zu dieser Aktion überredet worden. Verschiedene Medien wie Bild, T-Online oder Focus berichteten über diesen "Vorfall". Kurze Zeit später erschien jedoch das Bekennervideo, in dem JvM und die Sparkasse die Aktion für sich reklamierten. Zu diesem Zeitpunkt war das Viralvideo bereits mehrere Tausend Mal auf Facebook geteilt und kommentiert worden. Nach knapp einer Woche erreichte es mehr als 1,2 Millionen Views.
Auch über das Bekennervideo, das in kurzer Zeit die stattliche Zahl von 1,8 Millionen Views erzielte, und die damit verbundene Botschaft berichtete eine Vielzahl von Medien. Unterm Strich können die Agentur Jung von Matt und die Sparkasse zufrieden mit ihrem Kampagnen-Aufschlag sein. Ein lästiges Thema wurde in eine humorvolle Hülle verpackt und regt zum Nachdenken an.
Mit dem "Flitzer-Opa" wurde zudem ein weiteres Beispiel geschaffen, das zeigt, dass Viralität planbar ist.