
Nachdem Apple gestern die neuen Regelungen zum Verkauf von Zeitungsabos über iTunes vorgestellt hat, nimmt der Verband deutscher Zeitschriftenverleger jetzt Stellung: Der Zwang, ihre iPad-Inhalte auch über den Shop des Computerkonzerns anbieten zu müssen, schränkt nicht nur die Verleger ein, sondern auch die Leser.
Die Wahlfreiheit und Gleichberechtigung würden durch die Apple-Regeln erheblich eingeschränkt, so der Verlegerverband: Insbesondere die Untersagung, in ihren Apps direkt auf ihre Verlagsseiten zu verlinken, beschneide die Zeitungsverleger in ihrem Angebot. Leser könnten nunmehr keine Zusatzangebote aus der App heraus bestellen, sondern lediglich über einen zusätzlichen Schritt via iTunes.
Darüber hinaus wehren sich die Verlagshäuser gegen die von Apple vorgeschriebene Standardisierung: Sonderkonditionen für Abonnenten anderer Zeitschriften oder Koppelangebote seien nicht mehr möglich, auch plattformübergreifende Lösungen würden damit ausgeschlossen.
Konkret fordern die Verleger von Apple Nachbesserungen hinsichtlich der Wahlfreiheit der Verlagshäuser für Abomodelle und die Gleichberechtigung ihres über Verlagsseiten angebotenen Zeitschriftenverkaufs, die Entscheidungsfreiheit der Verleger über die Ausgestaltung der Angebote auch innerhalb von Apps sowie die fortlaufende Unterbreitung von Angeboten in den von Verlagen programmierten Apps, die der Verlag direkt an die Kunden richtet.
Der europäische Verlegerverband ENPA hatte bereits vor Bekanntgabe der Neuregelung die erzwungene Aboabwicklung über iTunes kritisiert und Apple aufgefordert, den Verlagen selbst zu überlassen, welche Abrechnungsmodelle sie ihren Abonnenten anbieten wollen.
Seine neuen Richtlinien zum Verkauf von Zeitungsabos hatte Apple gestern vorgestellt. Danach schreibt das Unternehmen den Verlagshäusern vor, Zeitungsabos grundsätzlich auch im iTunes Store gleichwertig anzubieten und verbietet gleichzeitig das Setzen von Links in Apps auf Aboangebote auf Verlagsseiten.
Der europäische Verband der Zeitungsverleger (ENPA) fordert Apple auf, den Verlagen selbst zu überlassen, welche Abrechnungsmodelle sie ihren Abonnenten anbieten wollen. Das iPad biete Verlegern zwar ein fantastisches Potenzial, dennoch sollten die Verlage frei entscheiden können, welche Bezahlmodelle sie anbieten und wie sie die Preise für ihre Inhalte gestalten wollen