
Mit iOS 6 trennt sich Apple von Google Maps und setzt auf eigene Karten. Auch für die lokale Suche wird Google nicht mehr benutzt. Für Händler stellt sich damit vor allem eine Frage: Wird mein Geschäft auch in der neuen App angezeigt?
Apple hat für iOS eine eigene neue Maps-App vorgestellt, die auch eine lokale Suche bietet. Für Händler bedeutet das: Google Maps wird vermutlich schon bald von immer weniger iPhone-Nutzern verwendet, die Bedeutung der Apple App wird massiv steigen. Doch wie wird man in der neuen Apple-Datenbank mit seinem Geschäft gelistet?
Apple erstellt die Daten nicht selbst, sondern arbeitet mit der 2004 in San Francisco gegründeten Social-Networking-Plattform Yelp zusammen, in der Konsumenten lokale Geschäfte und Dienstleistungen bewerten können. Der Online-Stadtführer, von dem es auch eine deutsche Version gibt, hatte nach eigenen Angaben im ersten Quartal 2012 durchschnittlich 71 Millionen Seitenbesucher pro Monat und umfasst über 27 Millionen Nutzerbeiträge. Der Dienst ist außerdem in den Navigationssystemen von BMW, Lexus und Mercedes integriert.
Die Informationen über Geschäften bezieht Yelp einerseits von einem Datendienst, der die Informationen aus öffentlichen Verzeichnissen und anderen Quellen sammelt. Andererseits kommen Einträge von den Benutzern der Plattform, die zum Beispiel darauf hinweisen, wenn ein neues Geschäft eröffnet worden ist oder wenn ein Eintrag korrigiert werden muss.
Der einfachste und sicherste Weg zu einem Listing führt über ein eigenes Konto, das jeder Geschäftsinhaber kostenlos bei yelp.de anlegen kann. Dort lässt sich eine Beschreibung des Geschäfts veröffentlichen, es können Nachrichten an Kunden gesendet oder Fotos hochgeladen werden. Auch die Seitenaufrufe seines Geschäfts kann ein Ladenbesitzer über seinen Account nachverfolgen. Die Suchergebnisse basieren laut Yelp auf einem Algorithmus, "der darauf angelegt ist, die besten Ergebnisse aus den unterschiedlichen Faktoren zu erstellen". Dazu würden unter anderem die Anzahl und Text der Beiträge und die Sternchen-Verteilung eines Geschäfts gehören.
Das Bewertungsportal verdient Geld durch den Verkauf von Anzeigen an lokale Geschäfte. Bezahlte Anzeigen sind auf der Seite der Suchergebnisse als solche gekennzeichnet. Das Ranking der Suchergebnisse oder die Präsentation in der neuen Maps-Apps sollen durch Anzeigenschaltungen allerdings nicht beeinflusst werden. Bisher bietet Yelp allerdings noch keine Anzeigen in Deutschland an.