Durch Apples Tricks entgehen dem deutschen Staat jährlich rund 245 Millionen Euro an Steuergeldern. Das berichtete gestern Abend das ZDF-Magazin Frontal21. Außerdem wurden in der Sendung erneut die Arbeitsbedingungen bei dem Zulieferbetrieb Foxconn kritisiert.
Nicht nur in den USA, auch hierzulande vermeidet Apple durch kreative Tricks Steuern im großen Stil. Das berichtete das ZDF-Magazin Frontal21 bereits vor der Sendung am gestrigen Abend. Demnach halte das Unternehmen gesonderte Umsatzzahlen für Deutschland zwar unter Verschluss, Analysten gingen aber von einem jährlichen Gewinn von rund einer Milliarde Euro aus. Bei einer Unternehmenssteuer von 25 Prozent würde das ein Steuersoll von 250 Millionen Euro bedeuten. "Wenn wir das vergleichen mit den fünf Millionen Euro, die Apple tatsächlich bezahlt hat, sieht man, dass es hier eine Steuerlücke von 245 Millionen Euro gibt", sagt Markus Meinzer von Tax Justice Network, einer internationalen Nichtregierungsorganisation, die sich für Steuergerechtigkeit einsetzt. Dazu nutzt Apple ein komplexes Geflecht aus zu einem großen Teil im Ausland angesiedelten Firmen.
Das ist zwar ärgerlich, allerdings betonte Apple-Chef Tim Cook in diesem Zusammenhang bereits vergangene Woche vor dem US-Senat, dass sein Konzern sich an die Gesetze halte und alle nötigen Steuern zahle. Gleichzeitig kritisierte er die seiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäßen Steuergesetze der USA.
Frontal21 kritisierte außerdem erneut die Arbeitsbedingungen bei dem chinesichen Zulieferbetrieb Foxconn. So haben Recherchen ergeben, dass dort die vorgeschriebenen Arbeitszeiten nicht eingehalten werden. Der Konzern habe zwar versprochen, die Überstunden bis zum 1. Juli 2013 auf maximal 36 Überstunden im Monat zu reduzieren, Experten bezweifeln dies jedoch.
Auch aus Brüssel droht Apple derzeit Ärger: Die EU-Kommission will die Vertriebsgeschäfte des US-Konzerns überprüfen. Damit reagieren die Wettbewerbshüter auf Beschwerden mehrerer Mobilfunk-Anbieter.