
Das neue iPhone Xr
Das neue iPhone Xr
Bekanntes Design - und kein Platz mehr für den prägenden Home-Button. Wie schon beim iPhone X arbeitet auch das jüngste Modell mit FaceID. Zudem stellte Apple eine Smartwatch mit EKG-Messfunktion vor.
Apple verzichtet bei seinen neuen iPhones komplett auf den traditionellen Home-Button, der einst die Smartphone-Bedienung prägte. Auch das am Mittwoch vorgestellte günstigere Modell iPhone Xr bekam das Design des teuren iPhone X aus dem vergangenen Jahr mit einem Bildschirm, der praktisch die gesamte Frontseite ausfüllt. Damit blieb kein Platz mehr für den Knopf mit einem Fingerabdruck-Sensor. Stattdessen wechselte Apple auch hier zur Gesichtserkennung FaceID.
Bei den teureren Modellen gibt es das erneuerte iPhone Xs und die größere Version Xs Max mit einem 6,5-Zoll-Display. Das Gehäuse ist damit in etwa so groß wie bei den bisherigen Plus-Modellen - bei deutlich ausgeweitetem Bildschirm. Der neue hauseigene "A12"-Chip im Inneren der Geräte hat mehr Rechenkerne und wird daher mit komplexeren Anwendungen auf Basis von maschinellem Lernen fertig.
Als Beispiel wurde eine App demonstriert, die in Echtzeit die Bewegungen eines Basketball-Spielers analysieren und Ratschläge geben kann. Apple setzt darauf, Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz auf den Geräten selbst laufen zu lassen, während Konkurrenten wie Google dafür stärker Cloud-Dienste einbinden.
Die Kameras bekommen neue Bildsensoren, was die Qualität der Aufnahmen verbessern soll. Mit den leistungsstärkeren Chips können zudem die Lichtverhältnisse genauer analysiert und die Fotos präziser darauf angepasst werden. Bei Porträtaufnahmen kann der Hintergrund nachträglich schärfer oder verschwommener gemacht werden.
Die Modelle Xs und Xs Max haben erneut einen kontrastreiches Display mit OLED-Technologie. Beim iPhone Xr gibt es stattdessen einen günstigeren LCD-Bildschirm und ein Gehäuse aus Aluminium statt Edelstahl. Es wird auch in mehreren Farben wie Rot, Gold oder Blau angeboten.
Die neuen teureren Modelle bekommen als erste iPhones eine zusätzliche fest eingebaute eSIM-Karte, die auf Netze verschiedener Betreiber umprogrammiert werden kann. Damit wird man ein iPhone mit zwei Telefonnummern nutzen können. Nur bei den in China verkauften iPhones wird man anstelle einer eSIM zwei klassische SIM-Karten ins Gerät einschieben müssen.
Innovationstreiber Apple-Watch
Ein Novum bringt die neue Smartwatch des Konzerns mit sich: Apple ist es gelungen, seine Computer-Uhr zu einem EKG-Messgerät zu machen. Ein User könne ein Elektrokardiogramm erstellen, indem er den Finger für eine halbe Minute an die Krone an der Gehäuse-Seite halte, erklärte Apple-Manager Jeff Williams am Mittwoch. Die Funktion sei von der US-Gesundheitsaufsicht FDA freigegeben worden, die für die Zulassung medizinischer Geräte zuständig ist. Apple ist damit der erste Anbieter, der einen EKG-Sensor in einer Computer-Uhr unterbringen konnte.

Die neue Apple Watch, Series 4
Bei dem neuen Modell der Apple Watch machte der Konzern außerem das Display etwas größer und das Gehäuse dünner. Die Apple Watch führt seit dem Start 2015 den Smartwatch-Markt an und hat nach Angaben des Unternehmens selbst klassische Uhrenmarken überholt.
Die Apple-Aktie gab während der Vorstellung der Produktneuheiten zunächst leicht nach, konnte nach der Präsentation der neuen Smartphones gegen Ende der Veranstaltung aber wieder etwas zulegen. Zuletzt lag die Aktie mit 0,9 Prozent bei 221,87 US-Dollar im Minus.
Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt und bringt rund zwei Drittel der Konzernerlöse ein. Vor einem Jahr zweifelten viele Marktbeobachter noch an, ob das iPhone X mit Preisen über 1000 Dollar bzw. Euro Erfolg haben kann. Doch es war bisher in jedem Quartal das bestverkaufte Modell und brachte Apple noch höhere Profite. Deswegen kommt das erweiterte Angebot im oberen Preissegment nun wenig überraschend. Zugleich behält Apple auch das iPhone 8 und das iPhone 7 im Angebot, das mit einem Preis von 519 Euro nun das günstigste Modell ist.