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Sonstiges 25.03.2014
Sonstiges 25.03.2014

Musik für Mobile Apple soll iTunes für Android planen

Angeblich denkt Apple daran, seinen Download-Store iTunes auch Usern von Android-Geräten zugänglich zu machen. Gerüchten zufolge will der Konzern außerdem einen eigenen Streaming-Musikdienst starten.

Apple-Gründer Steve Jobs pflegte bis zu seinem Tod einen tiefen Groll gegenüber dem Google-Betriebssystem Android, das er stets als dreistes Plagiat von iOS verteufelte. Die Konsequenz: Apple-eigene Dienste waren Android-Nutzern in der Regel nicht zugänglich. Bislang.

Denn einem Bericht des Internetportals billboard.com zufolge, denkt der aktuelle Apple-Chef Tim Cook nun darüber nach, mit dem rigorosen Anti-Google-Kurs seines Vorgängers zu brechen. Konkret könnte der Download-Store iTunes in Zukunft auch Besitzern von Android-Geräten zugänglich gemacht werden. Es wäre das erste Mal, dass Apple eine App für das Betriebssystem des Erzrivalen veröffentlicht. Google ist da deutlich schmerzfreier: Eigene Apps wie "Play Music" oder "Play Movies & TV" sind schon seit längerer Zeit auch für iOS zu haben.

Ein solcher Kurswechsel von Apple wäre indes reinem Pragmatismus geschuldet - und nicht etwa einer vorsichtigen Annäherung beider Unternehmen. Denn dem Bericht zufolge würde Apple damit vor allem auf schrumpfende Umsätze in seinem iTunes-Store reagieren. Zwar verdienen die Kalifornier mit der Plattform immer noch Milliarden US-Dollar. Doch gerade die Downloads im Musik-Bereich sollen zuletzt rückläufig gewesen sein.

Da erscheint es verlockend, den Nutzerkreis zu erweitern - und eine spezielle iTunes-App für Android zu entwickeln. Immerhin laufen mittlerweile rund 80 Prozent aller Smartphones mit dem Google-Betriebssystem.

Doch eine solche Strategie birgt auch Risiken: Denn viele iPhone-Nutzer wechseln bislang nur deshalb nicht zur Android-Konkurrenz, weil sie jahrelang Musik, Filme und Bücher bei iTunes gekauft haben - und nach einem Umstieg befürchten, alle Inhalte zu verlieren oder erst umständlich konvertieren zu müssen. Werden die Pläne tatsächlich von Apple umgesetzt, würde diese Wechselhürde mit einem Schlag wegfallen.

Konkurrenz für "Spotify"

Gleichzeitig will Apple mit einem zweiten Projekt auf die schrumpfenden Musik-Umsätze reagieren - und einen eigenen Streaming-Dienst entwickeln, der weit über den bereits angebotenen Service iTunes Radio hinausgehen soll. Laut billboard.com befindet sich Apple dazu bereits mit namhaften Musik-Produzenten in Verhandlungen.

Ein solcher Streaming-Dienst würde wohl direkt gegen Konkurrenzangebote wie "Spotify" positioniert werden, die sich mit ihren attraktiven Flatrate-Tarifen immer größerer Beliebtheit bei den Nutzern erfreuen. Denn: Nicht zuletzt sind genau diese Dienste dafür verantwortlich, dass die digitalen Einkäufe einzelner Songs oder Alben zurückgehen.

Dass der Musikmarkt derzeit alles andere als einfach ist, musste auch Twitter feststellen. Dieser Tage verkündete der Kurznachrichtendienst, seine Musik-App zum 18. April 2014 einstellen zu wollen. Und stattdessen nach neuen Wegen zu suchen, um musikalische Inhalte veröffentlichen zu können.

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