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WhatsApp auf dem Smartphone

Radikale Änderung WhatsApp kooperiert mit großen Firmen und bringt Werbung

shutterstock.com/Alex Ruhl
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Größere Firmen können ab sofort über WhatsApp direkt mit ihren Kunden kommunizieren. Zu den ersten Unternehmen, die "WhatsApp Business API" nutzen, gehört der Fahrdienstleister Uber. Zudem soll ab 2019 Werbung in den Messenger kommen.

WhatsApp wird künftig größeren Firmen ermöglichen, über den Kurzmitteilungsdienst im großen Stil direkt mit Kunden zu kommunizieren. Das kündigte die Facebook-Tochter in Mountain View an. Zu den ersten Unternehmen, die den neuen Dienst "WhatsApp Business API" in Anspruch nehmen, gehören die Fluggesellschaften KLM und Singapore Airlines, das Online-Reiseportal Booking.com, die Einkaufsplattform Wish sowie der Fahrdienstleister Uber. Online-Händler können über die Schnittstelle beispielsweise die Kunden in Echtzeit über den Verlauf der Paketzustellung informieren.

Um mit den Firmen in Kontakt treten zu können, müssten die Anwender der Kommunikation zustimmen, betonte WhatsApp-Geschäftsführer (COO) Matt Idema. Damit würden auch die Vorgaben der Europäischen Datenschutzgrundverordnung umgesetzt. Die Kommunikation laufe wie immer verschlüsselt und sicher ab, WhatsApp bekomme die Inhalte nicht zu sehen. "Die Anwender sollten sich allerdings darüber bewusst sein, dass sie nicht mit einer Privatperson chatten, sondern einem Unternehmen Informationen zur Verfügung stellen." WhatsApp-Nutzer könnten Firmen, die sie nach vorheriger Einwilligung kontaktieren, jederzeit mit einem Klick blockieren. "Diese Wahl wird selbstverständlich respektiert."

Werbung im Status ab 2019

Im Januar hatte WhatsApp bereits einen Business-Service für kleinere Unternehmen in Form einer eigenen Android-App gestartet. Der neue Service für größere Unternehmen läuft in der herkömmlichen WhatsApp-Anwendung ab. Für die Firmen ist die Einrichtung der Schnittstelle sowie das Chatten mit den Kunden kostenlos. Benachrichtigungen in Echtzeit ("Notifications") müssen allerdings nach Stückzahlen bezahlt werden. Zu den genauen Kosten machte das Unternehmen keine Angabe. "WhatsApp Business API" ist damit der erste kostenpflichtige Dienst der Facebook-Tochter nachdem die eigentliche App seit Jahren kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.

Idema kündigte zudem an, dass ab 2019 auch Werbeanzeigen im WhatsApp Status möglich sind. Mit dem Format hatte WhatsApp auf den Erfolg von Snapchat reagiert: Mit WhatsApp Status kann man Texte, Fotos, Videos und animierte GIFs teilen, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. Die WhatsApp-Gründer Jan Koum und Brian Acton hatten sich in der Vergangenheit immer wieder gegen einen Finanzierung des Dienstes durch Werbung ausgesprochen. Sie haben inzwischen das Unternehmen verlassen.

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