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TikTok

Video-Plattform TikTok kündigt Rechenzentrum in Europa an

Andre M. Chang/ZUMA Wire/dpa
Andre M. Chang/ZUMA Wire/dpa

In den USA droht der Video-Plattform TikTok das Aus, die US-Regierung kündigte bereits ein breites Vorgehen gegen chinesische Apps an. In Europa will Bytedance, der chinesische Betreiber der populären Anwendung, nun in Sachen Datenschutz gegensteuern.

Die Video-App Tiktok hat inmitten einer Datenschutz-Debatte den Bau eines Rechenzentrums in Europa angekündigt.

In der Anlage in Irland sollen mit dem für Anfang 2022 geplanten Betriebsbeginn die Daten europäischer Nutzer gespeichert werden. TikTok rechnet mit Investitionen von 420 Millionen Euro, wie die zum chinesischen Konzern Bytedance gehörende Firma am Donnerstag mitteilte. Aktuell speichert und verarbeitet TikTok die Daten seiner Nutzer in den USA und Singapur, während die irische Tochterfirma für sie zuständig ist.

Microsoft hat Interesse

US-Präsident Donald Trump hatte jüngst unter Hinweis auf eine Gefährdung von Nutzerdaten ein Verbot von TikTok in den USA ins Gespräch gebracht.

Aktuell verhandelt Microsoft mit Bytedance über den Kauf des US-Geschäfts der auch in Deutschland populären Video-App. TikTok betont, die chinesische Regierung haben keinen Zugriff auf Nutzerdaten des Dienstes, habe nie danach verlangt und würde diese auch nicht bekommen.

"Propaganda und Falschinformationen"

Die US-Regierung will nun auf breiter Front "nicht vertrauenswürdige" Apps aus China von Smartphones der Amerikaner fernhalten. "Apps aus der Volksrepublik China bedrohen unsere Privatsphäre, verbreiten Computerviren und streuen Propaganda und Falschinformationen", erklärte US-Außenminister Mike Pompeo in der Nacht zum Donnerstag. Sie sollten aus den App Stores in den USA entfernt werden.

Neben TikTok erwähnte Pompeo auch den in China äußerst populären Messenger-Dienst WeChat. Es gab zunächst keine Angaben dazu, wer und nach welchen Kriterien die Vertrauenswürdigkeit der Apps feststellen soll.

Pompeo will auch dafür sorgen, dass persönliche Informationen amerikanischer Bürger und Daten von US-Unternehmen nicht in Cloud-Diensten chinesischer Anbieter wie Alibaba, Baidu und Tencent landen. Ferner will die US-Regierung den Zugang chinesischer Netzbetreiber wie China Mobile zu amerikanischen Telekom-Netzen unterbinden.

Der US-Außenminister rief auch Unternehmen aus anderen Ländern auf, ihre Anwendungen nicht in den hauseigenen App Store des chinesischen Smartphone-Anbieters Huawei zu bringen. Huawei baut eine eigene App-Plattform auf, da die Firma durch US-Sanktionen bei neuen Modellen nicht mehr auf Googles Download-Angebot Play Store für Android-Smartphones zurückgreifen kann. Die amerikanische Regierung wirft Huawei unter anderem Spionage vor, das Unternehmen weist dies zurück.

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