Das Online-Handelsunternehmen Social Chain AG, das vor allem durch das Mitwirken der ehemaligen "Höhle der Löwen"-Juroren Georg Kofler und Ralf Dümmel bekannt wurde, ist schon seit einiger Zeit in Schieflage. Die BaFin hatte zuvor Fehlbuchungen beanstandet und die Aktie rutschte in den Keller.

Nun die nächste Hiobsbotschaft: Der Nonfood-Lieferant hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Der Vorstand sei nach eingehender Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass für die Gesellschaft "keine positive Fortbestehungsprognose mehr besteht" heißt es in einer offiziellen Meldung.

CEO Georg Kofler sowie COO Stefan Kiwit legten ihre Posten mit sofortiger Wirkung nieder.

Gescheiterte Kapitalerhöhung

Zuvor war eine geplante Kapitalerhöhung durch eine Ausgabe von 4,5 Millionen neuen Aktien gescheitert. Da ein wichtiger Investor seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sei und auch weitere Gespräche keine Lösung brachten, bestehe nun "keine hinreichende Wahrscheinlichkeit mehr", dass der "kurzfristige Finanzbedarf der Gesellschaft gedeckt werden kann".

Über den säumigen Investor im Rahmen der Kapitalerhöhung hatte das börsennotierte Unternehmen die Aktionärinnen und Aktionäre bereits vor knapp zwei Wochen ebenfalls per Ad-hoc informiert. Um welchen Investor es sich handelt und wie groß die fehlende Summe ist, wurde allerdings zunächst nicht bekannt

Social Chain ist vor allem auf Plattformen in den sozialen Medien unterwegs und vermarktet und verkauft dort unter anderem mit einem Netzwerk aus Influencern Lebensmittel-, Fitness- oder Beauty-Produkte. 2021 hatte Georg Kofler das Konsumgüter-Imperium DS von Ralf Dümmel übernommen. Mit der Übernahme der DS Gruppe sollte eine "Social Commerce-Plattform im internationalen Maßstab" aufgebaut werden.

Davon nicht betroffen sei die Konsumgütertochter DS, die Kofler vor einigen Jahren von seinem Fernseh-Kollegen Ralf Dümmel aufgekauft hatte, der nach wie vor in der Jury der «Höhle der Löwen» sitzt. «Der Geschäftsbetrieb dieser Gesellschaften geht uneingeschränkt weiter», hieß es.

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