
Gastbeitrag Influencer Marketing - Im Dialog mit den Meinungsführern
Unternehmen werben mittlerweile verstärkt über Influencer, um ihre Zielgruppe besser zu erreichen. Wie Firmen Beziehungen zu relevanten Meinungsführern aufbauen können, erklärt Vanessa Bouwman von We Are Social.
Influencer, also Meinungsführer, im Web sorgen gerade für Furore. Marken wollen plötzlich verstärkt über Influencer werben, um ihre Zielgruppe besser zu erreichen. Das liegt vor allem daran, dass die Nutzer Markenbotschaften besser verinnerlichen, sobald sie von jemanden erzählt werden, dem sie ohnehin zuhören und dem sie vertrauen. So kann eher sichergestellt werden, dass die Message auch ankommt und sich weiterverbreitet. Momentan bieten sich für Marken noch verhältnismäßig günstige Bedingungen - je nachdem welche Plattform bespielt werden soll. Daher ist gerade jetzt ein guter Zeitpunkt, um Beziehungen zu relevanten Influencern aufzubauen. Vanessa Bouwman, Group Account Director von We Are Social, gibt 5 Tipps, damit der Einstieg gelingt.
1. Augen auf bei der Kanalwahl
Neben den klassischen Plattformen wie Facebook und YouTube gehören mittlerweile auch Instagram und Snapchat zur Liste der begehrten Kanäle, auf denen Marken werben. Welcher Kanal der Beste ist, hängt stark von der Marke, dem Produkt und den Kommunikationszielen ab. Insgesamt betrachtet, hat sich Instagram zuletzt als Frontrunner etabliert. YouTube dagegen stellt eine absolute Konstante dar, die fortwährend wächst.
Viele Influencer sind zudem schon auf Snapchat unterwegs, was in Deutschland langsam verstanden und genutzt wird. In den USA kann man aktuell schon recht gut sehen wohin sich Snapchat in Zukunft auch bei uns entwickeln könnte, allerdings schrecken viele Marken noch vor dem Budget zurück, das hier in die Hand genommen werden muss.
2. Reichweite ist nicht alles
Influencer auf Reichweite zu reduzieren ist mit Sicherheit der falsche Ansatz. Für Marken ist es deutlich wertvoller, einen Influencer für sich zu gewinnen, der inhaltliche Relevanz und eine aktive Community besitzt. So stehen die Chancen besser, dass sich der Influencer intensiver mit der Marke auseinandersetzt und die Markenbotschaft in seiner Community richtig ankommt. Am Ende hängt es natürlich auch davon ab, welche Ziele mit einer Zusammenarbeit erreicht werden sollen.
3. Nicht jeder Influencer ist geeignet
Bei der Auswahl des Meinungsmachers spielen einige Kriterien eine wichtige Rolle. Zunächst geht es darum, Zielgruppe und Kanäle festzulegen. Steht das Konstrukt, muss analysiert werden, welche Voraussetzungen ein Influencer mitbringen muss, damit er bei der Erreichung der Kommunikationsziele helfen kann. Diese können vielschichtig sein. Neben Reichweite, Relevanz und Engagement geht es dabei auch um die Frage, wie die aktuelle Entwicklung des Influencers ist, mit welchen anderen Marken er zuletzt zusammengearbeitet hat und ob seine inhaltliche Haltung und Richtung zu den formulierten Zielen passt.
4. Marke und Influencer müssen sich immer auf Augenhöhe begegnen
Marken müssen verstehen, dass Influencer ihnen grundsätzlich wirklich nichts schuldig sind und sie daher auch keine falschen Erwartungen an sie haben sollten. Eine Kooperation muss für beide Seiten einen Mehrwert bringen - egal ob diese kurzfristig oder langfristig, bezahlt oder kostenlos ist. Entscheidend dabei ist Status und Erfahrung des Influencers, ob es sich um einen Erstkontakt handelt und nicht zuletzt um was für ein Produkt es geht. Wichtig ist, dass Marke und Influencer immer respektvoll miteinander umgehen und nichts als selbstverständlich gilt.
5. Kreativität ist das A und O
Gerade auf YouTube häufen sich eigenproduzierte Verkaufsshows, die eine professionelle Markendarstellung nicht gerade begünstigen. Egal ob durch Influencer-Kooperationen oder eigene Inhalte, es wird Aufgabe der Marken sein, kreative Ideen zu entwickeln, um positiv hervorzustechen und im Gedächtnis zu bleiben. In einer sehr schnelllebigen und trend-getriebenen Umgebung, wie sie YouTube auch in Zukunft verstärkt darstellen wird, ist das eine echte Herausforderung. Wie auch auf anderen Kanälen ist es daher essentiell, dass Marken einen engen Austausch mit Influencern führen, diesen aber auch einen kreativen Freiraum gewähren, damit die Inhalte am Ende für Marke und Influencer-Community gleichermaßen wertvoll sind.
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