
Die nächste Generation der Suche "Ich wünschte, Google hätte die soziale Suche gebaut"
Ist Facebooks Suche im Social Graph die Zukunft? Und welche Marktchancen hat Microsoft noch mit Bing? Diese Fragen stehen im Fokus einer Podiumsdiskussion auf der DLD Conference in München.
Kann Facebooks neue Suche im Social Graph eine Alternative zur traditionellen Websuche sein? "Facebook ist eine tolle Personensuchmaschine, kann aber derzeit nicht mit Google mithalten", urteilt Wolf Garbe von Faroo auf der DLD Conference in München. Auch Philip Inghelbrecht von Rockmelt ist skeptisch: "Es gibt hundert Sachen, die mir jeden Tag gefallen, aber nur wenige davon teile ich auch Facebook."
Dennoch ruft die schiere Datenmenge, über die das soziale Netzwerk verfügt, unter den Diskussionsteilnehmern Respekt hervor. "Eine Suche, die auf die Daten von einer Milliarde Menschen zugreift, kann nicht verkehrt sein", sagt Albert Wenger von Union Square Ventures. Die Herausforderung sei, die Ergebnisse mit den Datenschutzbestimmungen überein zu bringen. "Ich wünschte, Google hätte die soziale Suche gebaut und mit den potenziellen Partnern zusammengearbeitet, um verschiedene Quellen auszuwerten."
Geht Facebooks Social Search also zu weit - oder etwa nicht weit genug? "Die Suche sollte nicht nur meine Facebook-Daten erfassen, sondern alle Daten, die mir zugänglich sind", fordert Inghelbrecht. "Das wäre für mich perfekt - aber ich weiß, dass es eine extreme Position ist."
Microsoft wird mit seiner Suchmaschine Bing weiter an Boden gewinnen, prognostizieren die Experten - durch den Deal mit Yahoo und Vereinbarungen mit den PC-Fabrikanten. "Bing wird allein deshalb wachsen, weil Microsoft es als Standardsuche in Windows-8-Computern einstellt", so Inghelbrecht.
Die Dominanz von Google ist dennoch unangefochten - vor allem im mobilen Bereich. Wer hier Marktanteile erobern will, muss dies in Bereichen tun, die der Internetkonzern nicht bedient, glaubt Wenger. Immer mehr Apps sind schließlich ohne Suchfunktion nicht denkbar. Wie das aussehen kann, skizziert Inghelbrecht: "Schon bevor ich ins Auto steige, berechnet mein Smartphone, wie lange ich nach San Francisco brauche, indem es die Verkehrssituation sowie das Wetter analysiert. Anschließend teilt es meiner Frau mit, wann ich zuhause bin, damit sie mich nicht anrufen muss."
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